Österreich

Schlägerei unter Buslenkern: kein Cent für Opfer

Heute Redaktion
Teilen

Buschauffeur Leopold L. (57) aus Horn versteht die Welt nicht: Ein Kollege hatte ihn im Streit schwer verletzt - beim Prozess wurde der Schläger aber freigesprochen.

Buschauffeur Leopold L. (57) aus Horn versteht die Welt nicht: Ein Kollege hatte ihn im Streit schwer verletzt – beim Prozess wurde der Schläger aber freigesprochen.

Leopold L. hegt keinen Groll gegen seinen Rivalen (59), der ihm eine Rippe gebrochen und schwere Blessuren am Knie und Bein zugefügt hat. "Aber ich verstehe die Entscheidung der Richterin gar nicht. Ich wurde übel zugerichtet und durfte beim Prozess nicht einmal aussagen. Von Schmerzensgeld brauche ich gar nicht reden", so der Buslenker.

Ein Streit um eine Zeitung hatte im Mai 2013 für Leopold L. schmerzhaft geendet. "Mir wurde von allen, – inklusive Personalchef – geraten, dass ich keinen Rechtsbeistand brauche. Ein Fehler, wie ich jetzt weiß", sagt das Opfer verärgert. Beim Prozess am Bezirksgericht Horn war er nämlich gar nicht geladen – Leo L. war während der Verhandlung im Dienst. "Von Kollegen erfuhr ich dann vom Freispruch. Den Glauben an Gerechtigkeit habe ich verloren."

Joachim Lielacher