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Schneechaos in Rom bringt Verkehr zum Erliegen

Heute Redaktion
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Bild: Riccardo De luca (AP)

Ganz Europa zittert bei Rekord-Minusgraden. Rom erlebt die heftigsten Schneefälle seit den 80er Jahren. Eine Fähre rammte wegen der hohen Wellen und einem Schneesturm einen Damm, Passagiere mussten evakuiert werden.

Das Schiff "Sharden" der italienischen Schifffahrtsgesellschaft Tirrenia war am Freitagabend mit 263 Passagieren und 53 Besatzungsmitglieder an Bord vom Hafen der Stadt Civitavecchia nördlich von Rom abgefahren. Nach dem Zusammenstoß mit einem Damm bildete sich ein Riss im höheren Teil des Schiffes.

Mit Hilfe von Schleppern wurde die Fähre im Hafen Civitavecchia in Sicherheit gebracht, die Passagiere stiegen in eine andere Fähre um und setzten ihre Reise fort. Auch das war am 13. Jänner aus Civitavecchia abgefahren.

Chaotische Zustände in Rom

Die italienische Hauptstadt wird indes von den schwersten Schneefällen seit 1986 heimgesucht, die ganze Stadt versinkt im Chaos, nachdem das gesamte Verkehrsnetz zum Erliegen kam.

Das öffentliche Verkehrssystem brach am Freitagabend zusammen, die Fluggesellschaften Alitalia strich am Samstag 40 Flüge. Der regionale Bahnverkehr stand still:. In Carsoli in den Abruzzen sitzen seit Stunden 150 Passagiere im Zug Rom-Avezzano fest. Der aus Rom abgefahrene Zug konnte nicht mehr weiterfahren. Auf der Adria-Strecke blieb am Freitagnachmittag ein Intercity-Zug zwischen Forli und Cesena Stunden lang stecken.

Autofahrer mussten mehrere Stunden lang auf Straßen ausharren, nachdem es aufgrund der vereisten Straßen reihenweise zu Unfällen kam. Bürgermeister Gianni Alemanno rief die Römer auf, nicht das Auto zu nehmen. Die Schulen sind am Samstag geschlossen.

Mehrere Tote

Archäologische Stätten wurden geschlossen, und auch der Papst musste aufgrund des Wetters seinen Terminkalender ändern. Eine am Samstagvormittag geplante Audienz mit 7.000 Jugendlichen, die sich an dem Welttreffen "Jugend für den Frieden" beteiligen, wurde abgesagt.

Die Kältewelle forderte bereits einige Todesopfer: In einer Bergortschaft der süditalienischen Provinz Isernia wurde ein 46-Jähriger in seinem schneebedeckten Auto gefunden. Nach dem Tod eines Mannes versprach die Stadt Mailand einen verstärkten Einsatz für Obdachlose. Ein 76-Jähriger erlag beim Schneeschaufeln in Parma einem Herzinfarkt.

Blackouts wurden auch in der toskanischen Provinz von Siena gemeldet. 1.200 Familien mussten ohne Strom ausharren. Auch in auskommen.

(APA/ red)