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Schüler sollen 180 Euro Strafe für Energy Drink zahlen

Fünf Freunde trafen sich an einem Supermarkt, um etwas zu plaudern und ein Red Bull zu trinken. Dieser Verstoß kostet nun 178,50 Euro pro Person.

Leo Stempfl
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Symbolbild
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Emmi Korhonen / Lehtikuva / picturedesk.com

Über den Fall von Kevin G. berichtet die "Bild". In der rund 10.000 Einwohner zählenden Kleinstadt Lauffen am Neckar wollte er einen kleinen Ausflug machen. Mit vier Freunden (drei davon 15, einer 20 Jahre alt) fuhr er zu einem Supermarkt.

Dort wollten sie sich einen Energy Drink kaufen und dabei ein bisschen quatschen. Doch genau in diesem Moment kam das Ordnungsamt – und erkannte einen Verstoß gegen die geltenden Corona-Maßnahmen.

180 Euro

Denn zu dem Zeitpunkt waren zwar Treffen von bis zu zehn Personen erlaubt, aber nur aus zwei unterschiedlichen Haushalten. Drei der vier Jugendlichen hatten noch keinen Personalausweis, doch anhand der Namen und des Alters war klar, dass sie nicht beisammen wohnten.

"Jeder von uns hat einen Bußgeldbescheid über 178,50 Euro bekommen. Ich sehe ein, dass wir einen Fehler gemacht haben. Aber die Strafe ist zu hoch." Denn Kevin hat weder ein Einkommen, noch bekommt er Taschengeld.

"Kinder werden geschröpft"

Auch Kevins Vater Timo zeigt sich im Gespräch mit der "Bild" über die Ungleichbehandlung empört: "Bei Demos wurde schon tausendfach gegen Corona-Regeln verstoßen. Da steht die Polizei daneben und traut sich nicht ran. Aber Kinder werden geschröpft."

Vom Ordnungsamt heißt es, man habe sich dabei ganz an die Vorgaben des Landes Baden-Württemberg gehalten. Die Minderjährigen könnten allerdings eine Umwandlung der Strafe in Sozialstunden beantragen. Auch eine Ratenzahlung ist möglich.