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Schule lehnt Kind ab, weil Vater rechter Politiker ist

Eltern sorgen sich wegen ausländerfeindlicher Positionen. Nun wird geprüft, ob gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen wurde.

Heute Redaktion
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Eine Waldorfschule hat sich nach Elternbeschwerden entschlossen, das Kind eines AfD-Politikers nicht aufzunehmen.
Eine Waldorfschule hat sich nach Elternbeschwerden entschlossen, das Kind eines AfD-Politikers nicht aufzunehmen.
Bild: picturedesk.com

Eine Waldorfschule in Berlin hat ein Kind abgelehnt, weil sein Vater ein Politiker der Rechtspartei Alternative für Deutschland (AfD) ist. Der Entscheidung vorangegangen waren Beschwerden von Eltern: Einige befürchteten, dass der Politiker, der für die Partei im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt, "zumindest subtil Einfluss nehmen und durch ausländerfeindliche oder nationalistische Positionen womöglich gar den Schulfrieden gefährden könnte", berichtete die "Berliner Zeitung".

Bereits im November wurde der AfD-Abgeordnete bei einem Treffen mit etwa 20 Lehrern befragt, auch seine politischen Ansichten wurden thematisiert. "Um eine einvernehmliche Lösung des Konfliktes wurde gerungen – sie konnte aber nicht erreicht werden", teilte der Geschäftsführer des Trägervereins am Freitag mit. Eine Schule sei wie das Brennglas der Gesellschaft – um künftige Konflikte zu vermeiden habe man die Entscheidung getroffen, zumal Eltern an Waldorfschulenbesonders aktiv seien und Kinder etwa auch auf Klassenfahrten begleiten.

Kind hatte schon angeschlossenen Kindergarten besucht

Laut Lokalmedien entscheidet ein fünfköpfiges Aufnahmegremium über die Platzvergabe an der Waldorfschule. Auf 30 freie Plätze im kommenden Schuljahr seien 140 Anmeldungen gekommen. Pluspunkte gibt es für Geschwisterkinder oder wenn das Kind bereits die Waldorf-Kita besucht hat, wie es im konkreten Fall war.

Bildungssenatorin lässt Entscheidung prüfen

Die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) will die Entscheidung nun prüfen lassen, so eine Sprecherin gegenüber der "Berliner Zeitung". Man habe die Privatschulaufsicht eingeschaltet, die nun ermittelt, ob gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen wurde.

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