Welt

Schule zwingt 17-Jährige zum Abkleben ihrer Nippel

Heute Redaktion
Teilen

Weil eine junge Amerikanerin in der Schule keinen BH trug, wurde sie ins Rektorat zitiert. Dann musste sie ihre Nippel abkleben und vor der Schulleitung herumhüpfen.

Als Weltmacht und -Polizist hat Amerika nur vor wenigen Dingen Angst: Vor Terroristen beispielsweise. Oder vor Immigranten, Kim Jong-Un oder Teenagern, die sich gegen Waffenbesitz einsetzen. Aber viel Trouble machen den USA wohl immer noch prominente Teile der weiblichen Anatomie: Nippel.

Je nach Bundesstaat wirst du als Frau fürs Zeigen deiner Brustwarzen mit einer Strafe von mehreren tausend Dollar gebüsst. Und letzte Woche ereignete sich an einer Highschool in Florida eine kleine Geschichte, die die komplexe Beziehung des modernen Amerika mit den sekundären Geschlechtsmerkmalen der Frau wunderbar auf den Punkt bringt. Mit dabei: Eine 17-jährige Schülerin, ein "Calvin Klein"-Pulli und ein fehlender BH.

Vor dem Rektor herumhüpfen

Die 17-jährige Lizzy Martinez ging am vergangenen Montag – wie ab und an – mit einem großen, losen Shirt ohne BH darunter zur Schule. Und obwohl man Fotos zufolge ohne minutenlanges Starren kaum die Nippel darunter erahnen konnte, wurde sie zum Rektor zitiert. Die Schulleitung forderte sie auf, ein zweites Shirt anzuziehen, ließ sie danach im Zimmer herumhüpfen, um zu sehen, wie sehr sich ihre Brüste dabei bewegen und bat sie, die Brustwarzen mit Wundpflastern abzukleben.

Die Schülerin war geschockt von der ganzen Begebenheit: "Ich musste losheulen", sagte Lizzy gegenüber "Buzzfeed". "Mich schockiert es, dass das so ein großes Thema sein soll. Je nachdem, wie ich mich fühle, ziehe ich an gewissen Tagen halt keinen BH an. Aber weshalb soll das überhaupt eine Rolle spielen?"

"Ein Verstoß gegen den Dreßcode"

Die Geschehnisse führten zu einem ziemlichen Hin und Her in Florida. Lizzys Mutter legt sich derzeit mit der Schulleitung an und die zuständige Schulbehörde verpasste der Highschool eine kleine Rüge: "Es besteht kein Zweifel daran, dass die Angelegenheit anders behandelt hätte werden sollen", lässt die Behörde mitteilen. "Dennoch war das ein Verstoß gegen den Dresscode der Schule und es ist angemessen, dass sich die Schule mit dem Thema auseinandersetzt."

Nachdem Amerika die letzten Wochen über Waffen in der Schule diskutiert hatte, ist es jetzt löblich, dass sich die Debatte nun wieder auf wichtigere Themen fokussiert. Schließlich ist es für die gesunde Entwicklung eines Kindes wohl um einiges wichtiger, dass es Nippel nur in Pornos zu sehen kriegt und regelmäßig mit Schusswaffen konfrontiert wird. Logisch, oder? (red)