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Schülerdaten: Faymann stärkt Ministerin Rücken

Heute Redaktion
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Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat am Mittwoch Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) in ihrer Entscheidung für den Bildungsstopp-Test den Rücken gestärkt. Die Daten seien nicht sicher, und das zuzugeben und die Konsequenzen zu ziehen, sei besser, als die Augen vor dem Problem zu verschließen, sagte er im Pressefoyer nach dem Ministerrat.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat am Mittwoch Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) in ihrer den Rücken gestärkt. Die Daten seien nicht sicher, und das zuzugeben und die Konsequenzen zu ziehen, sei besser, als die Augen vor dem Problem zu verschließen, sagte er nach dem Ministerrat. Das Bifie warnte vor einem Teststopp.

Heinisch-Hosek habe in der Regierungssitzung ausführlich über die Schülerdaten-Causa berichtet und "gesagt, die Datensicherheit ist nicht vorhanden", so Faymann. "An dem wird gearbeitet, aber die gibt's zur Stunde nicht." Bestimmte Tests auszusetzen, sei daher auch keine Frage der Ideologie, sondern eine der Verantwortung. Die Ministerin hat inzwischen eine Bedauernd äußerte sich Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), der es "schade" findet, "dass wir die Tests nicht fortführen und die Experten nicht in der Lage sind, das Problem zu lösen", wie er vor dem Ministerrat sagte. Dies sei vor allem deshalb "bedauerlich", weil somit die Vergleichbarkeit entfalle.

Dies gab auch Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) zu bedenken, meinte aber zugleich, es gelte hier "abzuwägen", und sie verstehe die "Entscheidung zu Gunsten der Datensicherheit".

Bifie warnte vor Teststopp

Die Organe des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie) haben nach der internen Mitteilung des heurigen Teststopps für Bildungsstandards, PISA- und TIMSS-Studie durch Heinisch-Hosek diese in einem Schreiben davor gewarnt: "Als Verantwortliche des Bifie sehen wir es trotz der angespannten medialen Situation als unsere Pflicht, auf die Risiken und möglichen Konsequenzen hinzuweisen, die durch das Aussetzen oder auch Verschieben von Überprüfungen und Tests des Bifie entstehen können."

1 Mio. Euro Kosten

Die Verschiebung der Bildungsstandard-Überprüfungen sehen die Bifie-Chefs "mit großen organisatorischen Herausforderungen und zusätzlichem finanziellem Ressourcenbedarf, aber auch strategischen Risiken verbunden". Unter anderem müssten sämtliche Erhebungsmaterialien neu gedruckt werden, was allein knapp eine Mio. Euro koste. Dazu kämen erneute Datenmeldungen durch die Schulleitungen und nun vermutlich vergebliche Ausgaben für Testleiter-Trainer, Testleiter, Auswerter und Assessoren.

Testzyklus unterbrochen

Durch die Absage der heurigen Standard-Testungen würde außerdem der erste Testzyklus mit Mathematik, Englisch und Deutsch nicht abgeschlossen. "Damit gibt es keine zusammengefassten Daten für den kommenden nationalen Bildungsbericht 2015. Auch kann ohne einen Abschluss eines Zyklus kein abschließender Bericht der Bildungsstandard-Überprüfung erfolgen, wodurch z. B. eine Ableitung von Kriterien für erfolgreiche 'gute' Schulen oder auch Brennpunktschulen erst mit Vorliegen eines ersten Zyklusberichts 2016/17 erfolgen kann."

OECD sieht keinen Grund für Teststopp

Die OECD sieht "keinen Grund, die PISA-Feldtestungen in Österreich abzusagen". Ein Nachholen der eigentlich für April und Mai geplanten Vortestungen sei nur bis zum Sommer möglich. Ohne Teilnahme am Feldtest darf Österreich nicht beim eigentlichen PISA-Test im Frühjahr 2015 mitmachen.