Formel 1

"Schumacher hat unseren Freundinnen Blumen geschickt"

Sieben Mal wurde Michael Schumacher Formel-1-Weltmeister. Nun erinnert sich ein ehemaliger Wegbegleiter an die letzten drei Jahre bei Mercedes. 

Heute Redaktion
James Vowles erzählt Anekdoten über Michael Schumacher.
James Vowles erzählt Anekdoten über Michael Schumacher.
Imago Images

Von 2010 bis 2012 wollte es der siebenfache Titelträger noch einmal wissen, fuhr für Mercedes und gilt als Wegbereiter der "Silberpfeil"-Dominanz in den 2010er Jahren, die schließlich erst Red-Bull-Star Max Verstappen mit seinem Titelgewinn 2021 brechen konnte. 

Auch wenn mittlerweile bereits Schumachers Sohn Mick den Sprung in die Motorsport-"Königsklasse" geschafft hat, nach zwei durchwachsenen Jahren bei Haas nun als Mercedes-Testfahrer tätig ist, bleibt Papa Schumacher das Gesprächsthema in der Formel 1. Nicht zuletzt wegen seines schweren Skiunfalls im Dezember 2013. Der Deutsche trug damals ein Schädel-Hirn-Trauma davon. Seither ist über seinen Gesundheitszustand wenig bekannt.

"Schickte unseren Freundinnen Blumen"

James Vowles war Chefstratege bei den "Silberpfeilen", als Schumacher mit Anfang 40 noch für Mercedes fuhr. Der nunmehrige Williams-Teamchef erinnert sich aber gern an die Zeit mit der deutschen Motorsport-Ikone zurück. "Er hatte diese Aura um sich, brachte Präsenz mit. Ganz anders als das, was man von außen von ihm gesehen hat. Innerhalb des Teams war er die Person, die immer da war, um uns zu helfen, um das Team nach vorne zu bringen. Er hat mitgeholfen, dass das Team so eng zusammengewachsen ist", schilderte Vowles nun bei "Sky". 

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    Grand Prix von Spanien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Spanien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/ZUMA Wire

    "Er kannte die Geburtstage von uns allen. Er hat unseren Freundinnen Blumen geschickt, wenn wir ihn darum gebeten haben. Er hat sich ganz toll um alle gekümmert. Deshalb hat sich das Team dann eingesetzt,, dass er auch Erfolg hat. Dafür brauchte es keinen anderen Mechanismus, als dass er einfach er selbst war", so der damalige Mercedes-Chefstratege. 

    Nicht mehr in Bestform

    Trotzdem lief es sportlich im Mercedes nicht nach Wunsch. Der "Silberpfeil" war in der Saison nicht das dominante Auto wie ab dem Jahr 2014. Ein Podestplatz in Valencia 2012 schaute noch heraus. "Er war gut genug zu wissen, dass seine Performance nicht mehr ganz auf dem gleichen Niveau war. Aber er hat das durch das Volumen an Arbeit und an Hingabe, die er in die Arbeit hineingelegt hat, wieder wettgemacht. Nico Rosberg hat davon viel gelernt. Und später Lewis Hamilton von Nico", schilderte der jetzige Williams-Teamchef weiter. Am Jahresende 2012 trat der Siebenfach-Weltmeister endgültig zurück. Ein Jahr später folgte der folgenschwere Skiunfall in Meribel. 

    Sohn Mick konnte bisher noch nicht in die großen Fußstapfen seines Vaters treten. Als Mercedes-Ersatzfahrer wäre der Deutsche aber auch ein Kandidat auf ein Williams-Cockpit, sollte etwa Rookie Logan Sargeant in seiner ersten Saison nicht überzeugen.