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Schummel-Soko? Ferrari fährt trotzdem allen davon

Heute Redaktion
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Max Verstappen beschuldigte Ferrari, die Scuderia antwortet auf der Strecke.
Max Verstappen beschuldigte Ferrari, die Scuderia antwortet auf der Strecke.
Bild: imago sportfotodienst

Schummelt Ferrari? Dieser Vorwurf geistert seit Wochen durchs Fahrerlager. Der plötzliche Leistungsabfall war Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Jetzt ist der Speed plötzlich wieder da.

Die Weltmeisterschaft ist entschieden. Lewis Hamilton feiert seinen sechsten Fahrertitel, Mercedes die Konstrukteurs-WM. In Brasilien richten sich deshalb alle Blicke auf Ferrari. Die Scuderia ist unter Beobachtung. Auch vom Weltverband FIA. Ihr wird vorgeworfen, ihre zwischenzeitliche Dominanz auf den Geraden durch Motoren-Tricks erreicht zu haben.

An den letzten Rennwochenenden war ein deutlicher Leistungsabfall zu sehen. Nachdem die FIA angekündigt hatte, genau hinzusehen. Red-Bull-Pilot Max Verstappen unkte nach dem USA-Grand-Prix: "Das passiert, wenn du aufhören musst, zu schummeln."

Ferrari wehrte sich stets gegen die Vorwürfe. Sebastian Vettel tat den Verstappen-Sager als "unreif" ab.

Jetzt antworten die Ferraris auf der Strecke. Zwei technische Direktiven der FIA machen Motoren-Ticks derzeit schwieriger. Der Verband schaut nach der Kritik der Konkurrenten genauer hin. Trotzdem meldete sich der Rennstall im zweiten Freitagstraining von Brasilien zurück.

Die roten Boliden fahren auf den Geraden von Interlagos wieder allen um die Ohren. Damit nehmen sie den Vorwürfen selbst die Luft aus den Segeln.

Vettel: "Es ist zwar nicht unsere Aufgabe, die Leute ruhig zu stellen, aber es wäre sicher das Beste, auf der Strecke eine Antwort zu geben. Wir wollen in Brasilien gewinnen, und wenn sich dann als Nebeneffekt herausstellt, dass sich im Vergleich zu früher nichts geändert hat, ist es gut so."

Sein Kollege Charles Leclerc: "Jeder kann seine Meinung sagen. Keiner im Team hat den Spruch von Max ernst genommen."

Vettel setzte sich in der zweiten Session von Sao Paulo vor Leclerc durch. Verstappen folgt mit 0,134 Sekunden Rückstand als Dritter. Die beiden Silberpfeile landeten dahinter auf den Plätzen vier und fünf: Valtteri Bottas (+0,156) und Lewis Hamilton (+0,233).