Niederösterreich

Schwangere (25) muss 2,5 Std. im Bus zu Gericht fahren

Christine J. hat eine Risikoschwangerschaft und soll am Land mit dem Bus über 2,5 Stunden aufs Bezirksgericht gondeln. Die Richterin besteht drauf.

Hochschwangere Christine J. (25) muss über 2 Stunden mit Öffis fahren
Hochschwangere Christine J. (25) muss über 2 Stunden mit Öffis fahren
privat

Frust und Fassungslosigkeit bei Christine J. (25) aus Niederösterreich: Denn die hochschwangere 25-Jährige soll zu einer Tagsatzung aufs Bezirksgericht Mistelbach fahren, bat nach dem Umzug um eine Verlegung in ihren neuen Wohnbezirk Hollabrunn, also aufs BG Hollabrunn.

Die zweifache Mutter, die im April erneut ein Kind bekommt, rief beim Bezirksgericht Mistelbach an und bat die Richterin um besagte Verlegung der Örtlichkeit, verwies auf die eingeschränkte Mobilität und die schlechten Öffi-Verbindungen im Weinviertel. Denn: Öffentlich braucht Christine J. 2 Stunden 36 Minuten (siehe auch Bilderserie).

Die zuständige Richterin habe ihr dann unterstellt, sich der Tagsatzung entziehen zu wollen und soll dann brühwarm gesagt haben: „Sie sind unfähig.“

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    Hochschwangere (25) muss über 2 Stunden mit Öffis fahren
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    Der Partner (31) von Christine J. ist fassungslos: „Was ist das für eine Aussage? Sie soll also trotz Risikoschwangerschaft über 2 1/2 Stunde und einem Zweijährigen im Schlepptau öffentlich nach Mistelbach gondeln? Es gibt weder Fahrzeug noch Führerschein.“

    Eigentlich wollte Christine J. (25) im Bezirk Hollabrunn in einem neuen Haus alles hinter sich lassen. Nur dann kam der vierte Obsorgeantrag des Ex und Kindesvater für den zweijährigen Sohn. Grund: Angebliche Kindsgefährdung (siehe auch Bilderstrecke)

    Zur mutmaßlichen Aussage der Richterin wollte sich das Bundesministerium für Justiz nicht äußern