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Sebastian Kurz: Auch Mittelmeer-Route schließen

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Außenminister Sebastian Kurz rechtfertigt sein umstrittenes Vorgehen des Schließens der Balkanroute: "Auch wenn die Bilder nur schwer auszuhalten sind, wir dürfen nicht nachgeben", sagte der 29-Jährige in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Auch eine Schließung weiterer Routen wird gefordert. Unterstützung erhält Kurz von SPÖ-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil.

Außenminister Sebastian Kurz rechtfertigt sein : "Auch wenn die Bilder nur schwer auszuhalten sind, wir dürfen nicht nachgeben", sagte der 29-Jährige in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Auch eine Schließung weiterer Routen wird gefordert. Unterstützung erhält Kurz von SPÖ-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil.

Wie Sebastian Kurz bereits schilderte, sei das inner-europäische Vorgehen falsch gewesen: "Wir mussten aufhören, jeden Flüchtling, der in Griechenland ankommt, staatlich organisiert nach Mitteleuropa zu transportieren. Damit haben wir zwar den Wünschen der Flüchtlinge entsprochen, was menschlich nachvollziehbar war. Wir haben aber auch dafür gesorgt, dass sich immer mehr Flüchtlinge auf den Weg gemacht haben. Es war richtig, das mit dem Schließen der Balkanroute zu beenden."

"Menschen falsche Hoffnungen gemacht"

Das sei furchtbar, "die Menschen müssen es aber vor allem ertragen, weil ihnen falsche Hoffnungen gemacht worden sind."

Auch wenn Europa große Hoffnungen in einen möglichen setzt, erpressen lassen würde man sich laut Kurz nicht: "Die Türkei ist in einer starken Position und sich dessen auch bewusst. Daher kann das Abkommen mit der Türkei auch nur ein Teil der europäischen Lösung sein. Wir müssen dafür sorgen, dass wir der Türkei nicht ausgeliefert sind. Besonders einen möglichen EU-Beitritt müsse man "gesondert behandeln".

Kurz: Unterstützung von SPÖ-Seite

Die Illusion, dass Schlepperei nach dem Schließen der Grenzen gänzlich unterbunden werden könne, dürfe man nicht haben; "Schlepperei lässt sich nicht ganz verhindern. Wir werden daher alles, was wir jetzt an der Westbalkanroute tun, auch entlang der Italien-Mittelmeer-Route tun müssen, damit klar ist, die Zeit des Durchwinkens der Flüchtlinge nach Mitteleuropa ist vorbei – egal auf welcher Route."

Unterstützung hierfür erhält Kurz von Koalitionspartner SPÖ. "Den Balkan geschlossen halten, den Brenner schließen und im Bereich Ungarn und Slowakei derartige Überwachungsmaßnahmen an der Grünen Grenze, dass wir möglichst wenig Schlepperkriminalität haben", sagte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil am Montag im "Ö1-Mittagsjournal". Ziel am Brenner sei "lückenlose Kontrolle, Registrierung und Zurückweisung."

"Menschenverachtender Zyniker"

Harte Kritik setzte es vom Grünen Europaabgeordneten Michel Reimon. Er bezeichnete Kurz als "menschenverachtenden Zyniker" und meinte, Kurz habe zur Abschreckung "bewusst die Missstände herbeigeführt."

Zudem postete er ein , das im Zuge der Flüchtlingskrise traurige Berühmtheit erlangt hatte,




Wurde gefragt, ob ich das posten kann. Ja. Das ist die richtige Antwort. Genau diese Bilder hat er gemeint.
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