Politik

Security will 'so menschlich wie möglich' sein

Nach jeder Menge Kritik setzt sich der Betreiber des Schubhaftzentrums Vordernberg, G4S, zur Wehr.

Heute Redaktion
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Nachdem gestern bekannt geworden ist, , hat die Sicherheitsfirma am Freitag gegenüber Ö1 betont, sich ihrer Verantwortung absolut bewusst zu sein. Die Mitarbeiter würden dafür gerüstet, die Insassen - die dort ihrer Abschiebung harren müssen - in ihrer schwierigen Situation zu betreuen.

Derzeit kämpft eine Familie aus Syrien darum,   .

"So menschlich wie möglich"

Es sei die Aufgabe des Unternehmens, den Personen ihren Aufenthalt so sinnvoll und menschlich wie möglich zu gestalten. Unter anderem will man eine Bibliothek einrichten. Das Team wird auch psychologisch geschult, um auf die Menschen eingehen zu können. In Krisensituationen - etwa im Falle eines Hungerstreiks oder angedrohten Suizids - will das private Unternehmen aber stets und sofort die Exekutive einschalten, denn das sei "typische Aufgabe des Staates".

Der Bürgermeister von Vordernberg, Walter Hubner (SPÖ), verteidigte die Vertragslaufzeit von 15 Jahren. Auch der Vertrag zwischen Gemeinde und Innenministerium laufe über diesen Zeitraum, und für die Firma bedeute der Auftrag auch Investitionen, etwa von Funkgeräten oder Kraftfahrzeugen.

Privatisierung von hoheitlichen Aufgaben

Kritik kam am Freitag von der Grünen Menschenrechtssprecherin Alev Korun. Sie verwies auf negative Erfahrungen in Großbritannien mit der dortigen Niederlassung von G4S in Schubhaftzentren. "Die Privatisierung von hoheitlichen Aufgaben ist außerdem verfassungsrechtlich ein No-Go", erklärte sie. Dem Ministerium glaubt sie nicht, dass die Sicherheitsfirma keine Sicherheitsaufgaben in Vordernberg wahrnehmen werde. Korun vermutet überdies ein Naheverhältnis zwischen Innenressort und G4S und will dem in einer parlamentarischen Anfrage nachgehen.

G4S war schon mehrfach in Kritik geraten, vor allem nach dem Tod eines Schubhäftlings bei seiner Abschiebung in Großbritannien.