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Selbstmordanschlag auf Kinderhilfswerk

Terroristen haben in der afghanischen Stadt Dschalalabad das Gebäude einer Hilfsorganisation angegriffen; mindestens elf Menschen sind verletzt.

Heute Redaktion
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Kurz nach 9 Uhr Ortszeit zündete vor dem Hauptquartier der internationalen Kinderhilfsorganisation "Save the Children" in Dschalalabad ein Selbstmordattentäter eine Autobombe. Danach stürmten Terroristen das Gebäude und schossen um sich.

Ersten Angaben zufolge wurden mindestens elf Menschen verletzt, doch die Angreifer lieferten sich ein Gefecht mit Sicherheitskräften und warfen dabei mit Handgranaten. Es ist noch unklar, wieviele Attentäter beteiligt sind und wer sie sind. Naheliegend sind aber Kämpfer der islamistischen Taliban oder des IS, die beide in der Region aktiv sind.

Seit Ende der NATO-Kampfmission vor drei Jahren sind beide Gruppierungen wieder erstarkt; die Taliban kontrollieren laut afghanischem Militär wieder rund 13 Prozent des Landes. Erst vor wenigen Tagen haben die Taliban ein Luxushotel in Kabul angegriffen und 22 Menschen getötet.

Ein Mitarbeiter von "Save the Children" berichtete der deutschen Nachrichtenagentur dpa: "Unsere Kollegen sind im Panikraum, ich weiß nicht, wie viele. Wir haben noch keinen Überblick, wer heute Morgen im Büro war und wer im Feld. Die Angreifer haben den zweiten Stock erreicht. Sie scheinen von da auf auch andere Ziele zu schießen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es allen meinen lieben Kollegen in Jalalabad gerade geht. Ich zittere am ganzen Körper."

Die Hilfsorganisation arbeitet seit Jahrzehnten in vielen Provinzen Afghanistans und hilft vor allem Kindern und Müttern bei Gesundheit und Bildung. International ist "Save the Children" bereits seit 1919 tätig. (jm)

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