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Serbest, Matic & Co.: Der Transfer-Plan der Austria

Mit Christian Ilzer hat die Wiener Austria den neuen Trainer gefunden. Nun geht es an die Kader-Planung. Da gibt es einige große Fragezeichen.

Heute Redaktion
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Tarkan Sergbest, Uros Matic und Marcel Ritzmaier - wer kickt nächste Saison in Violett?
Tarkan Sergbest, Uros Matic und Marcel Ritzmaier - wer kickt nächste Saison in Violett?
Bild: picturedesk.com/Gepa/"Heute"-Montage

Die Austria hat die "wichtigste Personalentscheidung des Sommers" – Zitat AG-Vorstand Markus Kraetschmer – getroffen. Christian Ilzer wird neuer Coach der Veilchen, kommt vom Liga-Konkurrenten Wolfsberg an den Verteilerkreis, erhält einen Dreijahresvertrag.

Doch nun stehen nicht weniger richtungsweisende Personalentscheidungen an. Der violette Kader muss nach einer Saison, in der man nur aufgrund der Schwäche der Konkurrenz doch noch das Ziel Europacup geschafft hat, umgebaut werden.

Baustellen im Kader

Auch wenn Ilzer bei seiner Präsentation dem Kader hohe Qualität attestierte, nur punktuelle Verstärkungen für nötig sieht, gibt es doch einige Baustellen: Innenverteidigung, Mittelfeld-Zentrale und Außenbahn. Und dann gibt es auch noch die Leihspieler.

Austria zieht Kaufoptionen nicht

Die Leihverträge bei Uros Matic, Cristian Cuevas und Igor sind ausgelaufen. Die Veilchen haben die Kaufoptionen bei Matic und Cuevas nicht wahrgenommen. Beide konnten im violetten Dress die Erwartungen nur bedingt erfüllen. Gespräche über ein weiteres Engagement – womöglich eine neuerliche Leihe mit einer geringer dotierten Kaufoption – sollen folgen.

Genauso wie bei Igor. Der brasilianische Innenverteidiger wurde von RB Salzburg ohne Option an die Veilchen verliehen. Auch hier will Sportdirektor Ralf Muhr über einen weiteren Verbleib des 21-Jährigen verhandeln. Denn der Linksfuß ließ seine Klasse des öfteren aufblitzen.

Kommen verliehene Spieler zurück?

Auch drei von der Austria verliehe Spieler wurden nicht gekauft. Der Wolfsberger AC hat die Kaufoption bei Kevin Friesenbichler genauso wenig gezogen wie der türkische Klub Kasimpasa bei Tarkan Serbest und der russische Verein Arsenal Tula bei Abdul Kadiri Mohammed.

Eine Rückkehr von Friesenbichler, dessen Vertrag noch bis 2020 läuft, scheint unwahrscheinlich. "Wir sind im Sturm von der Flexibilität her gut besetzt", hatte Muhr zuletzt erklärt. Auch Kadiri möchte nicht an den Verteilerkreis zurück. Er hat mit starken Leistungen andere russische Klubs auf sich aufmerksam gemacht.

Anders ist die Situation bei Serbest. Der gebürtige Wiener ist ein Fan-Liebling bei den Veilchen. Und die sind auf der Suche nach Verstärkungen für die Mittelfeld-Zentrale. Gut möglich, dass eine Serbest-Rückkehr vom Verbleib von Matic abhängt.

Die Neuzugänge

Mit Stephan Zwierschitz konnte der erste Neuzugang bereits fixiert werden. Der Abwehr-Allrounder kommt ablösefrei von der Admira, soll vor allem Routinier Florian Klein auf der rechten Seite entlasten. Und für Konkurrenz sorgen. Auch der 21-jährige Linksaußen Benedikt Pichler von Austria Klagenfurt soll kommen.

Läuft die "Israel-Connection?"

Einen Neuzugang in der Offensive könnte es über Austrias bekanntlich gut funktionierende "Israel-Connection" geben. Demnach sollen die Wiener ein Auge auf Stürmer Shon Weissman geworfen haben. Der 23-Jährige wurde erstmals von Israel-Coach Andi Herzog ins Nationalteam berufen. Die Veilchen sollen sich bei ihm erkundigt haben, berichtet Peter Linden in seinem Blog. Der Angreifer kann auch über die Außenbahn kommen. Gerade auf den Flügelpositionen, die zuletzt Alexander Grünwald, Dominik Prokop oder Christoph Monschein bekleideten, herrscht Handlungsbedarf.

Wen nimmt Ilzer mit?

Und dann bleibt noch die Frage nach Ilzers "Mitbringseln" vom WAC. "Es ist sicher nicht so, dass wir die halbe Mannschaft holen", hatte der Coach noch am Mittwoch erklärt. Doch die eine oder andere Verpflichtung aus dem Lavanttal sei durchaus denkbar. Da wird immer wieder Marcel Ritzmaier genannt. Der 26-jährige ehemalige Holland-Legionär ist auch ein Mann für die Zentrale. Wenn Matic nicht bleibt... (wem)