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Shiffrin krallt sich die Slalom-Kristallkugel

Heute Redaktion
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Mikaela Shiffrin hat sich nach dem Weltmeistertitel im Slalom auch die kleine Kristallkugel in dieser Weltcup-Disziplin gesichert. Die erst diese Woche 18 Jahre alt gewordene US-Amerikanerin schnappte mit dem Sieg in Lenzerheide der Slowenin Tina Maze noch die Trophäe weg. Sensationelle Zweite vor den Augen ihre Schwester Marlies Schild wurde Bernadette Schild (+0,20), Maze musste sich mit Tagesrang drei begnügen (0,35), Kathrin Zettel wurde Vierte (1,44).

Maze war mit sieben Punkten Vorsprung in das entscheidende Rennen beim Saisonkehraus gegangen und lag nach Lauf eins auch plangemäß in Führung. Im Finale drehte Shiffrin allerdings auf und katapultierte sich von vier auf eins, während Maze zurückfiel. Shiffrin schlug die Hände vors Gesicht und sank bei Kaiserwetter und vor 9.000 Zuschauern in die Knie, Maze ließ enttäuscht die Schultern hängen. Die Gewinnerin der Gesamt-, Riesentorlauf- und Super-G-Wertung hatte diese Kugel noch als großes Ziel ausgegeben.

Maze traurig

"Ich wollte sie, deshalb bin ich schon ein bisschen traurig. Ich habe nicht so attackiert", erklärte die 29-jährige Slowenin. Shiffrin dankte mit Tränen in den Augen allen voran ihrer "Mom". Maze hatte vor der Finalwoche die Chance auf den historischen Kugel-Jackpot, sie hätte als erste Rennläuferin alle Trophäen bei sich vereinen können. Doch ob der Absage der Abfahrt am Mittwoch bekam sie die Chance nicht mehr, den einen noch fehlenden Punkt auf die US-Amerikanerin Lindsey Vonn wettzumachen.

Schild jubelt über ersten Podestplatz

Riesig war der Jubel im Schild-Lager, die verletzte große Schwester gratulierte der kleinen zum ersten Podestplatz mit einem großen Lachen im Gesicht und einer herzlichen Umarmung. Platz sechs im Slalom von Flachau im Jänner war das zuvor beste Karriereergebnis von Bernadette gewesen. "Ich war sehr nervös heute. Ich habe schon beim Einfahren gemerkt, dass ich ganz gut drauf war. Es war auch sicher kein Nachteil, dass unser Trainer den zweiten Lauf gesetzt hat", sagte die 23-Jährige. "Ich habe so eine gute Stabilität bekommen. Von mir aus kann die Saison jetzt noch weitergehen."

Schwester Marlies wartete im Ziel

Marlies Schild, die nach ihrem Comeback bei der WM wieder eine Pause eingelegt hat, weil zu den Knie- auch Rückenschmerzen gekommen war, freute sich enorm: "Ist schon cool, das heute im letzten Rennen noch so runterzubringen. Eigentlich wäre jetzt der Moment, aufzuhören, denn die zweite Schild steht jetzt auch auf dem Podium. Aber ich will noch weitermachen, und vielleicht stehen wir ja einmal gemeinsam auf dem Podium", meinte die Saalfeldnerin.

Bereits im ersten Durchgang Endstation war für Vizeweltmeisterin Michaela Kirchgasser, sie fädelte ein und schied aus, so wie Nicole Hosp, die wegen eines Torfehlers im Finish disqualifiziert worden war. "Einfädler passieren schnell, aber das spiegelt leider die Saison wieder. Zum Glück hat es beim wichtigsten Rennen des Winters geklappt", sagte Kirchgasser, die am Sonntag noch im Riesentorlauf an den Start geht. Beendet ist die Weltcup-Saison hingegen für Hosp.

APA/red