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Shirin David: "Werde auch im Gammel-Look erkannt"

Heute Redaktion
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Der fünf Millionen Insta-Follower starke Social-Media-Star Shirin David (24) hat sein Debütalbum "Supersize" veröffentlicht. Darüber sprechen wir mit der Deutschen. Und über alte Jogginghosen.

Druck und Hate auf Social Media

Zu Beginn ihrer Social-Media-Karriere hat sich Shirin David (24) keine Gedanken darüber gemacht, wie ihr Online-Auftritt daherkommt, wie sie "20 Minuten" erzählt. 2016 habe sich das geändert: "Da meinte jemand zu mir: 'Shirin, du hast jetzt so viele Follower, du musst das jetzt professionell machen.'"

Danach habe sie sich für einige Monate extrem unter Druck gefühlt – bis sie sich dachte: "Scheiß drauf. Jetzt poste ich Bilder frei und zu Zeiten, in denen ich will – auch wenn man nachts um 2 Uhr weniger Interaktionen kriegt."

Inzwischen hat sie fast fünf Millionen Insta-Abonnenten – da fallen nicht alle Kommentare positiv aus. Shirin hat aber einen Weg gefunden, mit Online-Hate umzugehen: "Instagram hat eine Funktion, bei der man Begriffe, die man nicht lesen will, auf einer Liste vermerken kann."

Diese Wörter können dann nicht kommentiert werden: "Bevor ich solche Kommentare lesen kann, sind sie schon blockiert – Hate muss ich mir gar nicht erst geben."

Ihr Undercover-Style

"Wenn ich ins Studio gehe, dann mache ich mich gern zurecht", so die Musikerin, die für ihre aufwendigen Make-up-Looks und Outfits bekannt ist.

Anders sieht das aus, wenn sie privat auf die Straße geht und nicht erkannt werden möchte: "Dann hole ich meine gammligsten Kleider aus dem Schrank, trage meine ältesten Jogginghosen und die Haare im verwuschelten Dutt."

Funktioniert das? "Nein. Ich frage mich zwar immer, wie sie es tun, aber trotz meines Gammel-Looks erkennen mich die Leute tatsächlich trotzdem."

Shirins Karriere

Bekannt wurde sie als YouTuberin: 2014 startete Shirin ihren Kanal, heute hat die 24-Jährige dank regelmäßigen Uploads fast 2,65 Millionen Abonnenten.

Musikerin werden wollte sie eigentlich schon immer, jedoch sei das früher für sie wie ein "utopischer Traum gewesen". Dass sie schlussendlich ins Business einstieg, hat aber niemanden erstaunt, wie sie uns erzählt: "Die Musik war schon immer Teil meines Lebens." 2017 saß sie sogar in der Jury von "Deutschland sucht den Superstar".

Auf die Musik fokussiere sie sich dann vorerst auch: "Ich bin gerade nicht mehr als klassische YouTuberin unterwegs." Sie möchte über die Plattform aber nach wie vor mit ihrer Community in Kontakt bleiben.

So siehts aus, wenn Shirin youTubt: Anfang Juli zeigte sie in einem Vlog das Making-of des Musikvideos zu ihrem Hit "On Off". (Quelle: Youtube/Shirin David)

Lieblingslieder auf der neuen Platte

Ihr liebster Track auf ihrem Debütalbum "Supersize" sei von ihrer Tagesstimmung abhängig, sagt Shirin: "Besonders mag ich aber 'Melodien', weil der ziemlich untypisch ist – und auch 'Gibt es dich' finde ich sehr nice."

Inspiration für ihre Musik findet die 24-Jährige in alltäglichen Situationen: "Egal, ob es um Liebe oder Streit geht – alles, was ich singe, kommt aus einem echten Feeling heraus." Das ist ihr wichtig, denn sonst habe sie das Gefühl, dass "der Song nicht lebt".

Ihr bislang größter Hit ist "Gib ihm" – zwei Wochen lang saß der Track an der Spitze der deutschen Charts. In der Schweiz reichte es immerhin für Platz neun. (Quelle: Youtube/Shirin David)

Ihre Vergangenheit mit klassischer Musik

Die Deutsche hört privat alle möglichen Musikgenres – "bis auf Hardcore Heavy Metal". Aufgewachsen ist die Rapperin aber mit klassischer Musik, als Teenager hat sie sogar eine Ausbildung an der Jugend-Opern-Akademie gemacht.

"Ich denke, Klassik ist der Grundbaustein aller Genres", so Shirin. Sie schätzt ihre musikalische Früherziehung und dass sie erst später damit begann, sich auf andere Musikrichtungen zu konzentrieren.

Auch heute hört sie noch viel klassische Musik: "Besonders wenn ich Entspannung brauche oder am Autofahren bin." Sie kann sich sogar vorstellen, mal "ein Livealbum mit einem Streichorchester aufzunehmen".

(mim)