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Zerbombtes Haus als Kinderspielzeug

Heute Redaktion
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Sieht so ein "typisches Haus" in Afghanistan aus? Meint jedenfalls die britische Firma "Airfix" und erntete jetzt einen Shitstorm.
Sieht so ein "typisches Haus" in Afghanistan aus? Meint jedenfalls die britische Firma "Airfix" und erntete jetzt einen Shitstorm.
Bild: www.airfix.com

Zynisch: Ein britischer Hersteller verkauft ein Kinderspielzeug, das ein "typisches Haus" in Afghanistan zeigen soll – es ist durch Bomben zerstört ...

Wirbel um das britische Modellbau-Unternehmen "Airfix": Laut Medienberichten bietet die Firma neben Spielzeug-Kampfjets nach Original-Vorbildern jetzt auch ein afghanisches Haus an – das von Bomben zerstört wurde. Folge: Shitstorm im Netz, britische Veteranen und Politiker kritisieren das Modell als "krank" ...

Die umstrittene Firma "Airfix" bietet viele Flugzeug-Modelle an (Quelle: YouTube).

Das Spielzeug-Haus wird als "typisches Einfamilienhaus in Afghanistan" angepriesen, das "Wohn- und Abstellraum" beinhaltet und gleichzeitig mit "eingestürzten Wänden und Schutt" sowie in drei Farben angeboten wird – und knapp 37 Euro kostet. Neben heftigen Protesten im Internet meldete sich auch Parlamentarierin Madeleine Moon zu Wort: "Aufgrund der Lage in Afghanistan halte ich das Modell für völlig deplatziert. Es spielt das tägliche Trauma herunter, unter dem die Einwohner leiden."

Ein britischer Soldat nannte das Modell "einfach krank"

"Airfix" gehört zum britischen Spielzeugunternehmen "Hornby", das umstrittene Modell wird auch bei Amazon verkauft. Die Firma bietet auch alle Flugzeug-Modelle der USA und Großbritanniens an, die in Afghanistan im Einsatz sind. Ein anonymer britischer Soldat erklärte, dass er das Spielzeughaus "einfach krank" findet.

Vielleicht hätte der Hersteller daran denken sollen, dass allein 2017 über 3.400 Afghanen bei Militäreinsätzen ums Leben kamen, davon 295 bei Luftschlägen ...

(tas)