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Ski-WM: RTL-Silber für Marcel Hirscher!

Heute Redaktion
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Marcel Hirscher ist in einem wahren Kraftakt beim WM-Riesentorlauf zu Silber gefahren. Nur der in einer eigenen Liga fahrende US-Amerikaner Ted Ligety war für den Österreicher im laut eigener Aussage "schwersten Rennen meiner Karriere" eine Nummer zu groß.

Marcel Hirscher ist in einem wahren Kraftakt beim WM-Riesentorlauf zu Silber gefahren. Nur der in einer eigenen Liga fahrende US-Amerikaner Ted Ligety war für den Österreicher im laut eigener Aussage "schwersten Rennen meiner Karriere" eine Nummer zu groß. Bronze holte der Südtiroler Manfred Moelgg. Am Abend bei der Medaillenvergabe war Hirscher neben Hermann Maier der umjubelte Superstar.

Hirscher war im Ziel sehr glücklich über seine Silbermedaille. Er hatte sich nämlich beim Abschlusstraining am Donnerstag eine zugezogen. "Normalerweise bleibst liegen", sagte Hirscher auf die Verletzung angesprochen.

"Schwierigstes Rennen meiner Karriere"

"Fünf, sechs Stunden Schlaf waren letzte Nacht nicht sehr viel. Es war vielleicht das schwierigste Rennen meiner bisherigen Karriere. Ich habe den dritten Nackenwirbel draußen gehabt und dadurch auch Kopfschmerzen. Aber das ist jetzt alles egal. Es ist schön, wenn man die Erwartungshaltung der Leute hier erfüllen kann." Die Blessur sollte aber bis zum Slalom am Sonntag ausgestanden sein.

Ligety hat die Coolness

Ted Ligety gab sich nach dem Gewinn seiner dritten Goldmedaille bei der WM in Schladming wie immer ganz cool. Er habe mitbekommen, dass Hirscher in Führung gegangen ist, hat sich davon allerdings nicht beeindrucken lassen und ist sein Rennen gefahren. Er ist der erste Skirennläufer bei den Herren mit drei Goldenen bei einer WM seit dem legendären Franzosen Jean-Claude Killy, der 1968 in Grenoble sogar viermal Weltmeister geworden war. In Summe ist es bereits der vierte WM-Titel für den alpinen US-Superstar.

Das war bis dahin lediglich dem Tiroler Toni Sailer bei Olympia 1956 (gleichzeitig auch WM) in Cortina d'Ampezzo gelungen. Insgesamt nur fünf Männer gewannen drei oder mehr Goldmedaillen bei ein und derselben WM, wobei nur Sailer dieses Kunststück gleich zwei Mal zuwege brachte.

"Die Woche meines Lebens"Ligety sprach jedenfalls von "der besten Woche meines Lebens. Hätte ich den Riesentorlauf nicht gewonnen, wäre das ein Fehlschlag, ein Versagen gewesen. Ich habe meine Nerven ordentlich gespürt." Bei der nächsten WM 2015 in Vail in seiner Heimat USA geht Ligety somit gleich in drei Disziplinen als Titelverteidiger an den Start. Denn: "Nein, im Slalom werde ich keine Medaille gewinnen. Mit dem Tempo von Leuten wie Hirscher oder Mölgg kann ich nicht mithalten", sagte Ligety.

Auch Raich und Schörghofer unter den Top 10

Der Salzburger Philipp Schörghofer landete unmittelbar vor dem Tiroler Benjamin Raich auf Rang acht, der Vorarlberger Marcel Mathis wurde 13. Vor allem Benni Raich war bei seiner wohl letzten WM enttäuscht ob des schlechten Abschneidens. "Ich habe alles gegeben und versucht, war aber bei der Schwungbewegung immer hinten nach, dadurch war es sehr träge. Die Sicht war nicht gut, durch die Schläge war es nicht einfach zu fahren", zeigte sich Raich im Ziel etwas zerknirscht.

Maier überreichte Hirscher Ehrenpreis

Noch nie ist die Medal Plaza in Schladming so gefüllt gewesen wie dann Freitagabend, als Marcel Hirscher die erste Einzelmedaille seiner Karriere in Empfang genommen hat. WM-Silber im Riesentorlauf glänzte für den 23-jährigen Salzburger wie Gold. Die Ehrenpreise wurden von Hermann Maier überreicht.

"Wow, cool!", sagte Hirscher, als er in die Menschenmenge blickte, ehe er aufs Podest hüpfte. "Es ist atemberaubend, so weit das Auge reicht sind Leute und haben eine Riesenfreude. Es ist unvorstellbar schön". Nicht dabei war bei der Zeremonie Trainer-Vater Ferdinand Hirscher, der schon nach Annaberg heimgefahren war, um den Slalom-Trainingshang für Samstag zu präparieren.

Endstand im WM-Riesentorlauf

1. Ted Ligety (USA) 2:28,92

2. Marcel Hirscher (AUT) 2:29,73

3. Manfred Mölgg (ITA) 2:30,67

4. Aksel Lund Svindal (NOR) 2:30,71

5. Alexis Pinturault (FRA) 2:30,86

6. Davide Simoncelli (ITA) 2:31,00

7. Fritz Dopfer (GER) 2:31,11

8. Philipp Schörghofer (AUT) 2:31,17

9. Benjamin Raich (AUT) 2:31,32

10. Felix Neureuther (GER) 2:31,70

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