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So geht Lifestyle: Neuer Mini Cooper im Test

Ein Kultfahrzeug zu überarbeiten, ist immer eine heikle Sache. Doch das ist Mini in Sachen Ausstattung und Design gut gelungen.

Heute Redaktion
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Englisches Design und deutsche Technik sind eine gute Kombination: Das beweist der neue Mini Cooper wieder einmal gekonnt. Wir gehören zugegebenermaßen nicht zu den eingeschworenen Fans der kultigen Marke aber man kann nicht abstreiten, dass Mini-Fahren einfach Spaß macht. Und dass sie dank Eigentümer BMW richtig gute Autos sind.

Noch schöner ist es natürlich, im Sommer oben ohne unterwegs zu sein. Beim Mini Cooper Cabrio hat man sogar die Wahl, das automatische Verdeck nur wie ein Targa-Dach oder ganz zu öffnen, was auch noch den optischen Effekt eines kleinen Spoilers hat.

Die zwei auffälligsten Design-Änderungen sind das neue Mini-Logo und die LED-Heckleuchten im Union-Jack-Design. Und das sieht richtig cool aus. Man kann sich sein Fahrzeug aber auch noch mit einer Vielzahl anderer Designelemente personalisieren lassen – wir haben etwa die britische Fahne in dezentem grau auch auf dem Verdeck, auf der Rückseite der Kopfstützen und (nachts leuchtend) oberhalb des Handschuhfachs.

Eine Freude für Augen und Ohren

Bei soviel optischer Britishness möchten wir beim Fahren auch gleich für ein akustisches Äquivalent sorgen. Beatles? Oasis? Judas Priest! Denn Minis haben stets hervorragende Soundsysteme (von Harman/Kardon) und da wollen wir schon Musik haben, bei der, äh, etwas weitergeht.

Beim Innenraum herrscht designtechnisch viel gelungene Abwechslung, dabei ist alles übersichtlich und gut zu bedienen. Der Mini bleibt jugendlich und verspielt aber alles hat Hand und Fuß. Rund um das Infotainment-System befindet sich eine Leuchte, die je nach Funktion die Farbe ändert oder sich dynamisch bewegt. Schaltet man zum Beispiel auf den Sport-Modus um, wird sie rot. Die Höhe der Drehzahl wird aber in weiß angezeigt. Ändert man die Lautstärke, wird das ganze wieder kurz rot. Ein etwas sinnloses aber lustiges Farbenspiel. Aber Lifestyle soll ja nicht bierernst sein und darf auch etwas kosten: Der Grundpreis liegt bei 26.450 Euro, mit einer riesigen Liste an Sonderausstattungen kommen wir auf 42.962 Euro.

Einzig, eine elektronische Parkbremse wäre angebracht. Denn der klassische Handanker sitzt unter der Mittelarmlehne – man kommt schlecht hin und wenn man ihn zieht, drückt man dabei die Armlehne nach oben.

Viel Komfort, wenig Sportlichkeit

Im Mini Cooper Cabrio steckt ein dreizylindriger Benzinmotor mit 136 PS und 220 Nm Drehmoment. Der geht brav, aber etwas zu brav. Klar, PS kann man nie zu wenig haben, aber wir wären gerne ab und zu viel sportlicher unterwegs. Dafür muss man dann auf andere Mini-Versionen zurückgreifen. Auch der Verbrauch mit fast 8 Litern ist alles andere als berühmt, wobei man aber sagen muss, dass im "Green"-Modus die Bremskraftrückgewinnung recht rasch zusätzliche Kilometer rausholt.

Es fehlt irgendwie an Leichtigkeit, was aber einen Grund hat: Der Wagen hat 1,2 Tonnen. Die allerersten Minis hatten 600-700 Kilogramm, aber damals wusste man noch nichts von Komfort und jeder kleine Buserer war potenziell lebensgefährlich. Heutzutage ist man dank zahlreicher Sicherheitsausstattungen bestens geschützt – wir fühlen uns sehr sicher im Mini. Und er ist gespickt mit allerlei Annehmlichkeiten, von Sitzheizung bis drahtloses Handyladen, von Rückfahrkamera bis Park- und Fahrassistenten. Vorne sitzt man sehr bequem und hat viel Platz, die Rückbank verwendet man bei Minis ja bekanntermaßen eher nur als Ablagefläche.

Aber der Mini war noch nie ein Vernunftauto sondern ein Fahrzeug, das emotionalisiert, das von seinen Fahrern oft richtig geliebt wird. Und das können wir gut nachvollziehen.

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