Klimaschutz

So hart traf der Klimawandel das Jahr 2020

Das neue Jahr ist da – ein Grund, auf das Wetter und die Klima-Lage 2020 zurück zu blicken.

Heute Redaktion
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Es wird trüb und regnerisch in Wien.
Es wird trüb und regnerisch in Wien.
iStock

Mit einer Abweichung von rund +1,5 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel reiht sich 2020 nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale UWZ als fünftwärmstes Jahr der Messgeschichte ein. Waren es im Februar noch zahlreiche Sturmtiefs, die für Schlagzeilen sorgten, so dürfte vielen Menschen noch der ungewöhnlich kühle Mai und der zunächst nur durchschnittliche Sommer in Erinnerung geblieben sein. Zu Ende ging das Jahr schließlich mit neuen Regen- und Schneerekorden im Südwesten.

Seit 2014 fünf wärmste Jahre der Messgeschichte

Im zurückliegenden Jahr setzte sich der Trend der Milderung fort, mit einer österreichweiten Abweichung von +1,5 Grad fällt es gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 einmal mehr deutlich zu warm aus. "Damit reiht es sich nach 2018, 2014, 2019 und 2015 auf den fünften Platz der seit Beginn der instrumentellen Temperaturmessung 1767 registrierten wärmsten Jahre in Österreich", so Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Lediglich der Mai präsentierte sich wie schon im Vorjahr von seiner zu kalten Seite. Juni und Juli verliefen annähernd durchschnittlich, alle übrigen Monate bilanzieren zu mild. Dabei fallen die Abweichungen im Bergland am markantesten aus, hier liegt das Jahr 2020 zusammen mit 2015 sogar auf Platz 1.

Am Ende zu nass im Süden und Osten, allgemein wenig Gewitter

Über das gesamte Land gemittelt lagen die Niederschlagsmengen 2020 leicht über dem Durchschnitt, allerdings mit lokalen Unterschieden. Um rund 10 bis 15 % zu trocken war das Jahr inneralpin und in Oberösterreich. Von Osttirol über das Burgenland bis ins Waldviertel fiel mit 125 bis 150 % dagegen deutlich mehr Regen und Schnee als im Mittel.

Mit 1.341.695 Blitzentladungen präsentierte sich das Gewitterjahr unterdurchschnittlich. Im ersten Halbjahr 2020 wurden seit Beginn der modernen Blitzerfassung noch nie so wenige Blitzentladungen wie heuer in Österreich registriert. Verantwortlich dafür war in erster Linie der kühle Mai sowie der tiefdruckgeprägte Juni. Im Laufe des Julis nahm die Gewittertätigkeit zu und erreichte im August mit zahlreichen Unwetterlagen ihren Höhepunkt. Allein im August wurden vom Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, knapp eine halbe Million Blitzentladungen erfasst. "In Summe gab es rund ein Viertel mehr Blitzentladungen als noch im Vorjahr", erklärt Manfred Spatzierer. "Trotzdem fehlen rund 100.000 Blitze auf den Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts."

Die Temperaturabweichungen 1981 bis 2010.
Die Temperaturabweichungen 1981 bis 2010.
UBIMET

Klimawandel weltweit

Im globalen Kontext gesehen, war das Jahr 2020 in 88 % der Regionen wärmer als üblich. Am größten waren die Abweichungen in Sibirien und der Arktis. Finnland meldet bspw. das mit Abstand wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 1850, dabei lag die Jahresdurchschnittstemperatur gleich um rund 0,6 Grad über dem bisherigen Rekordhalter. Aber bspw. auch in Frankreich, Norwegen und Schweden wurden Rekorde verzeichnet. Ob das Jahr auch weltweit als das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1891 eingeht, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Es handelt sich aber um ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Rekordjahr 2016.

Höchste Temperaturen 2020

37,2 Grad Wien-Innere Stadt (W, 28.07.)

36,4 Grad Wien-Botanischer Garten (W, 28.07.)

36,3 Grad Hohenau an der March (NÖ, 28.07.), Wien-Donaufeld (W, 28.07.), Innsbruck-Universität (T, 28.07.)

36,1 Grad Laa an der Thaya (NÖ, 28.07.)

35,9 Grad Wien-Hohe Warte (W, 28.07.), Korneuburg, Wolkersdorf (NÖ, 28.07.)

Tiefste Temperaturen

-20,4 Grad St.Michael / Lungau (S, 27.12.)

-19,9 Grad St. Jakob / Defereggen (T, 27.12.)

-18,3 Grad Mariapfarr (S, 27.12.)

-17,9 Grad Lech / Arlberg (V, 20.01.)

-17,8 Grad Tamsweg (S, 27.12.)

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