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So reparieren Sie Waschbecken und Badewanne selbst!

Heute Redaktion
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Das ist Ihnen bestimmt auch schon mal passiert: Das Parfüm oder das Duschbad fällt ins Waschbecken oder in der Badewanne hinunter, und das Material springt. Auch Kratzer in der Badewanne entstehen schnell - egal, ob die Wanne oder Duschtasse aus Acryl, Keramik oder Emaille bestehen. Doch kein Grund zur Sorge: Gute Heimwerker können kleine Schänden selbst reparieren, ohne gleich einen Fachmann zu benötigen oder gar Wanne, Waschbecken oder Tasse teurer tauschen zu müssen.

Kratzer in der Badewanne können das Badevergnügen sehr rasch beeinträchtigen. Deshalb müssen sie weg - und zwar so schnell wie möglich. Dies gilt auch für kleine Risse im Material, selbst wenn die Dichtheit noch passt. Denn selbst kleinste Stellen können schnell größer werden und sich tief ins Material fressen. Dann wird unter Umständen eine Reparatur unmöglich.

Heimwerker müssen wissen, welche Art Sanitärkeramik behandelt werden soll. Badewannen und Duschtassen sind aus Emaille oder Acryl. Wasch- sowie Toilettenbecken werden aus Keramik hergestellt.

Ein Lackierstift kann schon genügen

Unter der weißen Oberschicht der Emaille folgt Blaukeramik. Wenn nur die oberste Lage beschädigt ist, genügt unter Umständen ein Lackierstift. Ist aber auch die darunterliegende Schicht beschädigt, muss das Loch besonders rasch verschlossen werden. Denn unter der Blaukeramik befindet sich Metall, das schnell rostet.

Im Handel gibt es Reparatursets für jedes Material und Problem - egal ob kleiner Riss oder nur Kratzer. Garantie, dass dann aber wirklich kein Wasser mehr durchgeht und die Dichtheit langfristig gegeben ist, gibt es aber nicht. Die Sets enthalten zumeist Sandpapier, Spachtelmasse und Speziallack zur Oberflächenbehandlung. Manchmal helfen auch wasserdichte "Pflaster", Hypoxi-Harz wie für Steinschläge auf Windschutzscheiben oder einfach nur heißes Wachs.

Lack ist nicht gleich Lack

Für die Reparaturen muss die Stelle sauber, trocken und fettfrei sein. Rost ist sorgfältig und vollständig zu entfernen. Das Loch oder der Kratzer sollte mit Sandpapier gesäubert und aufgeraut werden. Dann kommt die Spachtelmasse hinein und wird gut verteilt, damit keine Luftblasen entstehen. Zum Schluss wird die Oberfläche mit einem Speziallack versiegelt. Es braucht ein paar Tage, bis alles gut getrocknet und ausgehärtet ist. Während dieser Phase darf nicht gebadet oder geduscht werden.

Wer kein Reparaturset verwenden möchte, sondern sich die einzelnen Komponenten selbst zusammenstellt, sollte vor allem auf den richtigen Lack achten. Denn Lack ist nicht gleich Lack. Wird bei der Reparatur von kleinen Schäden ein ungeeigneter Lack verwendet, hält das nicht lange. Verbraucher sollten nur Lacke nehmen, die speziell für die Reparatur von Badewannen, Toiletten und Waschbecken ausgewiesen sind.

Acrylwannen oft billiger als Emaille

Sanitäreinrichtungen aus Acryl sind meist preiswerter als die aus Keramik oder Emaille und nicht so anfällig auf Schäden. Aber auch sie werden kaputt, wenn die mechanische Einwirkung zu groß ist. Ein Duschbad, dass aus zwei Metern Höhe mit der Kante auf die Duschtasse fällt, kann da schon genügen, um einen kleinen Sprung zu verursachen. Hier ist die Reparatur kleiner Schäden zudem einfacher als bei Emaille.

Der Heimwerker schleift die ein bis drei Millimeter starke Acrylschicht ab und baut die Oberfläche mit einem Gel oder einer speziellen Spachtelmasse wieder auf. Anschließend poliert er sie glatt. Bei kleinen oberflächlichen Kratzern kann man auch mit einem speziellen Radiergummi arbeiten. Durch die Reibungswärme schmelze der Kunststoff an der Oberfläche. Dadurch lassen sich kleine Vertiefungen herauspolieren.

Auf stark beanspruchten Fliesen an Wand und Boden kommt es eventuell ebenfalls immer wieder zu Absplitterungen der Glasur oder Kratzern. Dem lässt sich mit Wachs beikommen. Es wird erwärmt und in die Risse und Löcher eingefügt.