Wirtschaft

Lufthansa-Deal soll stehen: So sieht die Rettung aus

Offenbar stehen die Verhandlungen über eine Rettung der Lufthansa vor einem Abschluss. Der deutsche Staat steigt bei der Fluggesellschaft ein, eine Unterschrift soll es noch am Mittwoch geben.

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Ein Flugzeug der Lufthansa am Rollfeld des Flughafens.
Ein Flugzeug der Lufthansa am Rollfeld des Flughafens.
picturedesk.com

Die Lufthansa scheint gerettet zu sein. Dies vermeldet der "Spiegel": Der deutsche Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) sollen am Mittwoch zu einem Kompromiss gekommen sein. Demnach steige der Staat mit 25 Prozent plus einer Aktie bei der Airline ein und stellt ihr zusätzliches Geld zur Verfügung. Insgesamt soll es um neun Milliarden Euro gehen.

Ebenso soll die Regierung zwei Aufsichtsratsposten bei der Lufthansa bekommen, soll es im Papier heißen. Damit dürfte der Staat mehr Kontrolle über die Lufthansa ausüben, als von der CSU geplant war. Einige CSU-Stimmen waren erst von einer stillen Beteiligung an der Lufthansa ausgegangen, die SPD hatte dagegen mehr Einfluss gefordert.

Noch am Mittwoch sei laut Bericht ein Regierungsvertreter am Weg nach Frankfurt, um in der Lufthansa-Zentrale den Deal zu präsentieren - und wenn möglich gleich zu unterzeichnen. Dann müsste noch der Aufsichtsrat zustimmen.

Was bedeutet der Deal für die AUA?

Zeitgleich mit Bekanntwerden des Deals berät der Aufsichtsrat der Lufthansa-Tochter AUA über die weitere Vorgehensweise in der Krise. Die Austrian Airlines hatte bekanntlich 767 Millionen Euro Staatshilfen für ihre Rettung beantragt und plant gleichzeitig ein massives Sparpaket.

Der deutsche Deal könnte nun auch die österreichischen Verhandlungen Fahrt aufnehmen lassen. Die Regierung fordert seit Beginn der Verhandlungen Zugeständnisse von der Lufthansa. Eine Hilfe "ohne Vorteile für den Standort Österreich" und ohne eine Beteiligung an der Lufthansa werde es nicht geben, hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz bereits im April angekündigt. Noch am Mittwoch wurden erste Details aus den Verhandlungen erwartet.