Österreich

So suchen Sie Ihre Ahnen nicht ahnungslos

Heute Redaktion
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Back to the roots! Wo komm' ich her? Und wie erstellt man eigentlich eine Familienchronik? "Heute.at"-Reporterin Claudia Ruzmarinovic fragte zwei Ahnenforscher.

Die Suche nach den eigenen Ahnen – absolut keine einfache Sache! Da bin ich absolut ahnungslos.

Also hole ich mir Hilfe und treffe die erfahrenen Ahnenforscher Erich Lang und Josef Weichenberger im Landesarchiv in Linz. Beide geben schon seit mehr als 15 Jahren auf der Volkshochschule Tipps, wie man seine Vorfahren herausfindet und eine Familienchronik erstellt.

Für mich nehmen sich die Forscher ein paar Stunden Zeit, um mir zu erklären wie man bei der Ahnensuche vorgehen kann.

Nützliche Links für das Forschen in Pfarren, der österr. Nationalbibliothek, in Foren und auf anderen speziellen Seiten:

www.matricula-online.eu
anno.onb.ac.at
forum.ahnenforschung.net
www.familysearch.org/de
www.libertyellisfoundation.org

Forschen im OÖ. Landesarchiv:
www.landesarchiv-ooe.at

„Ausgangspunkt ist die Geburtsurkunde. Sie gibt für gewöhnlich Aufschluss über das Geburtsdatum, den Wohnort und den Beruf der Eltern", sagt Lang.

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Weitere Urkunden der Vorfahren bekommt man bis 1939 über das jeweilige Standesamt. Vor 1939 bringt man auch über Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher der Pfarren einiges über (ehemalige) Familienmitglieder in Erfahrung. Die sogenannten Matriken kann man online auf „matricula-online.eu" abrufen, wird mir erklärt.

Allerdings gibt es in Österreich aufgrund des Personenstandsgesetzes (ähnlich der DSGVO) Beschränkungen. „So können Matriken bei Taufen, Trauungen und Sterbefällen erst dann abgerufen werden, wenn sie vor mehr als 100, 75 bzw. 30 Jahren erstellt wurden", erzählt Lang. Und es gibt eine weitere Challenge. Nämlich die beim Lesen. Die Bücher wurden zum Teil in Kurrentschrift verfasst. Das Lesen erfordert etwas Übung.

In meinem Fall ist die ganze Recherche noch einmal etwas schwieriger. Denn – wie mein Name schon erahnen lässt – hat die Linie meines Vaters ihren Ursprung im ehemaligen Jugoslawien, genauer gesagt in Serbien. Gerade einmal fünf Pfarren in Serbien können online abgerufen werden, keine davon bringt mich weiter. Was tun? „Im Ortsfamilienbuch für deutschsprachige Volksgruppen nachsehen", sagt Lang. Die Infos daraus kann man sich über das Netz besorgen, z.B. in Foren. Meine Großeltern wuchsen als Deutsche in serbischen Dörfern auf, kamen später über Rumänien und Ungarn nach Österreich.

Mit der Hilfe von Mitarbeitern kann man im OÖ. Landesarchiv z.B. auch in Grundbüchern und Herrschaftsverträgen nach weiteren Infos zu Familienmitgliedern suchen. Josef Weichenberger, der seit rund 17 Jahren im Landesarchiv für die Haus- und Heimatforschung zuständig ist, führt mich in den Speicher, erklärt: „So erfährt man mehr über die jeweilige Familie. Man sieht z.B., welchen Besitz die Familie hatte."

Rund 88.000 Urkunden und Handschriften befinden sich im OÖ. Landesarchiv. Fast genauso viele Bücher und Zeitschriftenbände mit dem Schwerpunkt auf oö. Landesgeschichte umfasst die Bibliothek. An den PCs kann in den elektronischen Bestandsverzeichnissen recherchiert werden.

„Ganz wichtig ist auch das Forschen im eigenen Umfeld. Also bei den engsten lebenden Verwandten. Wenn die Großeltern noch leben, lassen Sie sich viel von früher erzählen und notieren Sie sich alles. Egal, ob es Sinn macht, vielleicht auch gar nicht stimmt. In der späteren Recherche könnte es von Nutzen sein. Außerdem erfährt man so auch etwas über die Familiengeschichte, die dahinter steht. Genau das macht es ja spannend. Nur die Geburts-, Trauungs- und Sterbedaten in einer Ahnentafel alleine will keiner lesen ", sagt Lang.

Und das habe ich schließlich über mich herausgefunden: Mit Hilfe meiner zum Glück noch lebenden Großeltern konnte ich bis zu meinen Urgroßeltern zurückgehen. Zumindest, was die Namen betrifft. Dann verliert sich die Spur. Meine Urgroßeltern sollen nach Amerika ausgewandert sein. Das Weiterecherchieren wird etwas mehr Zeit benötigen, muss erstmal aufgeschoben werden. Aber ich bleibe dran!

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