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So ticken Einbrecher wirklich

Eine Studie zeigt, auf was Einbrecher achten und wie man sie mit einfachen Sicherheitsvorkehrungen abschrecken kann.

Heute Redaktion
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Eine Studie zeigt, wie Einbrecher ticken. (Symbolbild)
Eine Studie zeigt, wie Einbrecher ticken. (Symbolbild)
Bild: iStock

Die Zahl der Anzeigen bei Wohnraumeinbrüchen ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr den Sicherheitsberichten des Bundeskriminalamtes zufolge um rund 16 Prozent auf 12.975 Anzeigen zurückgegangen.

Im Schnitt verübten Einbrecher 2016 pro Tag 35 Einbrüche in Österreich. Während die Zahl der Einbrüche sinkt, steigt der Anteil an Einbruchversuchen allerdings deutlich an: lag der Anteil im Jahr 2000 noch bei 23 Prozent, wurden im Jahr 2016 rund 40 Prozent der Einbrüche abgebrochen.

Die meisten Einbrüche werden zu Tageszeiten verübt, an denen die meisten Bewohner nicht zuhause sind – z. B. Am Vormittag oder in der Dämmerung. In den Wintermonaten ist die Zahl der Einbrüche deutlich höher als in den Sommermonaten.

Einblicke in die Täterwelt

Um besser zu verstehen, wie Einbrecher ihre Tatorte auswählen, hat das Kuratorium für Verkehrssicherheit eine Umfrage bei jenen durchgeführt, die dies am besten wissen: bei den Tätern. Das wenig überraschende zentrale Ergebnis: Einbrecher wählen in der Regel den Weg des geringsten Widerstands. Der überwiegende Teil der Einbrecher sucht Objekte per Zufallsprinzip aus und verfolgt vorrangig das Ziel, unter möglichst geringem Aufwand möglichst rasch "Beute" zu machen.

Es wird nach kleineren Wertgegenständen gesucht und mit einfachem Werkzeug (am häufigsten werden Schraubenzieher eingesetzt) gearbeitet – oder überhaupt erst direkt am Tatort nach offen herumliegenden Gegenständen, wie etwa einer Leiter, gesucht. Die bevorzugte Vorgehensweise, um in ein Wohnobjekt zu gelangen, ist das Aufbrechen einer Tür oder eines Fensters. Zumeist sind die Täter dabei nicht auf sich allein gestellt, sondern agieren in kleineren Gruppen von zwei bis vier Personen.

Weg des geringsten Widerstandes

Immer wieder ist das Aufbrechen von Türen oder Fenstern aber gar nicht notwendig: Einige Täter berichteten, dass sie immer wieder auf Objekte stoßen, bei welchen Türen und Fenster nicht abgeschlossen sind. "Offene Türen und Fenster und herumliegendes Werkzeug laden geradewegs zum Einbruch ein", erläutert Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. "Schon mit ein wenig Eigeninitiative und kleinen Veränderungen der Gewohnheiten können wertvolle Maßnahmen zum eigenen Schutz vor Einbruch getätigt werden."

Bei der Auswahl des Tatobjekts werden Orte mit guter Anbindung, Häuser am Siedlungsrand, ungeschützte Häuser und uneinsehbare Eingänge sowie Wohnungen in den unteren bzw. oberen Stockwerken bevorzugt. Häufig frequentierte Örtlichkeiten, gut einsehbare Grundstücke und Anzeichen, die auf die Anwesenheit der Bewohner hindeuten, wirken auf Einbrecher hingegen abschreckend.

Was die Ergebnisse der Täterstudie darüber hinaus auch ganz deutlich zeigen, ist die hohe Relevanz von Sicherungsvorrichtungen. So berichtet einer der Befragten: "Sicherheitstüren gehen schon schwer auf, dafür benötigt man richtig gutes Werkzeug. Wir hatten ja nur, was wir so gefunden haben." Ein weiterer Befragter sagt: "Wenn das Haus eine Alarmanlage hat, gehe ich weiter."

Das tut die Polizei

Die Polizei hat sich der Verhinderung des Dämmerungseinbruchs besonders angenommen und analysiert entwickelnde Kriminalitätshotspots. Diese Vorgehensweise hat sich in den letzten Jahren bewährt und die Zahl der Dämmerungseinbrüche konnte im Jahr 2016 im Vergleich zu den Vorjahren um ca. 20 Prozent gesenkt und zahlreiche Einbruchsserien geklärt werden.

Zusätzlich zu den polizeilichen Maßnahmen sind eigene, oft einfache Präventionsmaßnahmen und eine gute Nachbarschaft bzw. gegenseitige Hilfe enorm wichtig. Eine Vertrauensperson, die bei Abwesenheit nach dem Rechten sieht und den Postkasten entleert, leistet wertvolle Dienste.

Die Polizei will aber auch die Menschen dazu motivieren, sie bei verdächtigen Beobachtungen zu verständigen. Niemand soll sich scheuen, die nächste Polizeidienststelle zu kontaktieren oder im Notfall 133 zu wählen.

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