Österreich
So viel Taschengeld sollten Eltern ihren Kids zahlen
Wie viel Taschengeld ist zu viel und wie bring ich meinem Kind einen guten Umgang mit Geld bei? Experten von Rat auf Draht verraten's euch.
Dieses Thema sorgt zwischen Eltern und ihren Kindern häufig für Diskussionen. Wie viel Taschengeld ist angemessen und wie viel schon zu viel?
Erstes Taschengeld
Birgit Satke, Leiterin von "Rat und Draht" rät, Taschengeld ab dem Schuleintritt des Kindes einzuführen, wenn sie schon kleinere Beträge nachrechnen und den Dingen einen Wert zuordnen können. Es sollte ein fester Betrag vereinbart werden. Dann ist es für die Kinder eine verlässliche und planbare Größe. Die Auszahlung sollte zunächst wöchentlich erfolgen, da unter 10-Jährige noch nicht so lange planen können, dann monatlich.
Höhe des Taschengeldes
Rat auf Draht (rataufdraht.at) ist Österreichs wichtigste Notrufnummer für Kinder und Jugendliche. Sie ist unter 147 rund um die Uhr kostenlos aus ganz Österreich erreichbar und wird von SOS-Kinderdorf (sos-kinderdorf.at) überwiegend aus Spenden finanziert.
In Österreich sind Eltern nicht gesetzlich dazu verpflichtet, ihrem Kind Taschengeld zu bezahlen. Wie hoch es ausfällt, ist daher jeder Familie selbst überlassen. Und genau da liegt häufig das Problem: Wie hoch sollte das ausfallen?
Das Taschengeld sollte sich an der finanziellen Situation der Familie und am Alter des Kindes orientieren. Der Vorschlag der Experten:
Taschengeld für Kinder im Alter
von 6 bis 8 Jahren: 0,50 - 2 Euro wöchentlich
von 8 bis 10 Jahren: 2 - 3 Euro wöchentlich
von 10 bis 12 Jahren: 8 - 14 Euro monatlich
von 12 bis 14 Jahren: 12 - 20 Euro monatlich
von 14 bis 16 Jahren: 18 - 35 Euro monatlich
von 16 bis 18 Jahren: 30 - 60 Euro monatlich
von 18 bis 20 Jahren: 50 - 80 Euro monatlich
Erwachsene als Vorbild
Lange bevor Kinder den Wert von Geld einschätzen können, bekommen sie schon mit, wie die Eltern damit umgehen. Lassen Sie ihrem Kind durchaus wissen, dass man für Wünsche auch mal sparen muss. "Je früher Kinder die Bedeutung und den Mechanismus von Geld begreifen, desto leichter haben sie es als Erwachsene, vernünftig mit Geld umzugehen", erklärt Satke, die davon abrät einen Vorschuss auf Taschengeld zu geben.
Kein Geld vorstrecken
Um den maßvollen Umgang mit Geld zu lernen, brauchen Kinder eigenes Geld, über dessen Verwendung sie selbst entscheiden dürfen. Und dazu gehört auch, dass sie lernen, mit dem eigenen Geld hauszuhalten. Verzichte daher darauf, den Kindern einen Vorschuss aufs Taschengeld zu geben, weil sie bereits vor der nächsten Rate pleite sind. Besprechen Sie stattdessen wie es dazu kam und wie man sich das Geld in Zukunft besser einteilen könnte.