Politik
Rund 730 Deutschklassen wird es ab Herbst geben
Das Unterrichtsministerium gab am Donnerstag bekannt, dass es im kommenden Schuljahr etwa 730 Deutschförderklassen geben wird.
Die Zahl geht aus einer Prognose des Ministeriums hervor. Demnach wird es mit etwa 300 in Wien fast die Hälfte dieser Förderklassen – separate Klassen für Kinder, die nicht gut genug Deutsch sprechen – geben. Mit 153 sowie 105 Klassen folgen Ober- und Niederösterreich. Zum Vergleich: Insgesamt gibt es an den betroffenen Schultypen österreichweit etwa 30.000 Klassen.
"Ich habe zusätzliche Mittel für die Maßnahme bekommen, nach unseren Kalkulationen geht sich das aus, was wir hier auch budgetiert haben", erklärte Bildungsminister Heiz Faßmann (ÖVP) am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal.
Die Klassen werden jetzt vorbereitet, immerhin startet in Ost-Österreich schon in einer Woche wieder die Schule. "Ich gehe davon aus, dass es so einigermaßen reibungslos funktionieren wird. Es wird vielleicht manchmal reale Probleme geben, manchmal auch politisch konstruierte", so Faßmann. Im Großen und Ganzen habe aber die Mehrheit mittlerweile eingesehen, dass die Maßnahme sinnvoll sei, weshalb sich der Bildungsminister zuversichtlich zeigt.
Grundsätzlich müssen ab Herbst alle Kinder, denen ein "außerordentlicher" Status aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse zugeordnet wird, 15-20 Stunden lang in seperaten Deutschförderklassen unterrichtet werden. "Sprachferne" Fächer wie etwa Turnen, Musik und Zeichnen, sollen die Kinder aber weiterhin in ihrer ursprünglichen Klassengemeinschaft erleben dürfen.
Die Eckdaten der neuen Deutschförderklassen
Eigene Deutschförderklassen müssen erst ab 8 Schülern pro Standort eingerichtet werden. Außerdem soll der Besuch dieser Klassen nur für "Neueinsteiger" im Bildungssystem verpflichtend seien.
Am Ende eines jeden Schuljahres soll ein "standardisierter" und österreichweit einheitlicher Test überprüfen, ob die Kinder inzwischen ausreichend dem Unterricht auf Deutsch folgen können, um einen Wechsel in die Regelklassen vollziehen zu können. Aber auch in den Regelklassen angekommen, sollen ehemalige Deutschförderklassen-Kinder noch für sechs Stunden pro Woche, parallel zum normalen Unterricht, in Sprachförder-Kursen verbringen.
Spätestens nach vier Semestern ist Schluss mit der Teilnahme an Deutschförderklassen und das auch, wenn bis dahin noch keine ausreichende Sprachfertigkeit erworben werden konnte.
(red)