Wirtschaft

So wird das neue ORF-Programm

Heute Redaktion
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Bild: Picturedesk

"Mehr Unverwechselbarkeit durch mehr Eigenproduktionen" - dieses Motto hat sich ORF-TV-Direktorin Kathrin Zechner auf die Fahnen geschrieben. Auf das ORF-Programm soll sich das spätestens ab 9. September niederschlagen, wenn Schritt eins der Programmreformkette on Air geht.

"Mehr Unverwechselbarkeit durch mehr Eigenproduktionen" – dieses Motto hat sich ORF-TV-Direktorin Kathrin Zechner auf die Fahnen geschrieben. Auf das ORF-Programm soll sich das spätestens ab 9. September niederschlagen, wenn Schritt eins der Programmreformkette on Air geht.



Die Kosten für den ersten Reformschritt belaufen sich laut Zechner auf fünf bis sieben Millionen Euro netto. Der zweite Reformschritt wird ab Jänner nächsten Jahres starten. In den Sommermonaten muss Zechner mit dem Kaufmännischen Direktor Richard Grasl verhandeln, welche Projekte für diesen Schritt umsetzbar und leistbar sein werden.





Eine Frage des Geldes ist auch das nächste Show-Großformat, das – geht es nach Zechner – "The Voice" heißen könnte. Weiters geplant für "Step two" der Programmreformkette ist auch ein neuer Vorabend in ORF eins, der zukünftig auch mit eigenproduzierten Programmen aufgewertet werden soll.



Mittagsmagazin. Die Neueinführung des wochentäglichen Mittagsmagazin auf ORF 2 wird zum Zentrum der ersten Ausbaustufe. Das neue Mittagsmagazin soll von Montag bis Freitag im Anschluss an die Mittags-ZiB bis ca. 14.00 Uhr auf dem Programm stehen. ORF 2 soll mit diesem Format täglich eine Dreiviertelstunde mehr an Infoprogramm bieten. Inhaltlich wird die Mittagsschiene von den Teams des Vorabends und den Kollegen aus den Bundesländern gestaltet. Bieten soll das Mittagsmagazin ein umfangreiches Paket aus Information, Service und Talk. Wer das Mittagsmagazin präsentieren wird, wird allerdings erst im Herbst verraten. Zuletzt fiel hier immer wieder der Name Claudia Reiterer.



"Frisch gekocht". Die Kochsendung "Frisch gekocht"erhält einen neuen Sendeplatz um 14.00 Uhr.

 

Serie. Der Mittwoch-Hauptabend startet mit einer Kaufserie, die aber im zweiten Ausbauschritt ab 2013 durch eine Eigenproduktion ersetzt werden soll. Im Anschluss stehen ab 21.00 Uhr gleich drei neue eigenproduzierte Formate auf dem Programm.



Versteckte Kamera. Unter dem Arbeitstitel "Candid Camera" bringt ORF eins eine Art "Versteckte Kamera" – von wem diese Unterhaltungsserie präsentiert wird, ist derzeit aber noch offen, da drei Projektgruppen im Wettbewerb sind.

 

"A-Team". Mittwoch ab ca. 22.00 Uhr gibt es eine Dokusoap unter dem Arbeitstitel "A-Team", bei der Österreicher von einem prominenten Teamleader und dessen Team Hilfe in allen kniffeligen Lebenslagen bekommen – "egal ob es um persönliche 'Hinterholz 8-Situationen' geht, um hohe Schulden, familiäre Probleme oder Hilfe zur Selbsthilfe – unser Team rückt aus, und versucht, dieses Problem zu lösen, indem es zum Beispiel selbst Hand anlegt, Geld sammelt oder die Nachbarschaft mobilisiert", so die TV-Direktorin.

 

Reportage. Mittwoch spätabends soll auf ORF eins ab ca. 22.50 Uhr ein neues Reportage-Format mit Mari Lang etabliert werden, die Zechner für eine der großen Nachwuchshoffnungen des Senders hält. "Auch sie richtet den Blick aufs Leben – sie geht aus dem Studio raus, unter die Leute und sieht sich deren Themen und Situationen mit den Mitteln der Reportage an", so die Direktorin. "Wir trauen Mari Lang zu, dass sie mit ihrer Art der Reportage einen Akzent auf ORF eins setzt".



"Willkommen Österreich". Der Donnerstag wird künftig zum Euro-League Tag, damit wird die "Donnerstag Nacht" zur "Dienstag Nacht". Sprich: Stermann & Grissemann wandern mit ihrem "Willkommen Österreich" auf Dienstag. Die Comedians erhalten auch eine längere Sendezeit.



"Universum". Zu Spekulationen, "Universum" könnte am Donnerstag eingestellt werden und mit einem "History"-Schwerpunkt in den Freitag-Spätabend wandern, meinte Zechner: "Reduziert wird hier gar nichts" und bis Jahresende ändere sich an "Universum" auch nichts. Es gebe aber die Überlegung, ob man neben den Naturdokus noch eine zweite inhaltliche Schiene etabliere, etwa im Bereich Geschichte, Wissenschaft oder current affairs. "In diesem Biotop recherchieren wir Themen, um draufzukommen, ob wir uns zutrauen, mit 'Universum' eine zweite Schiene zu eröffnen."

 

ORF 2-Vorabend. Die Inhalte der bestehenden Sendungen "Heute in Österreich", "Konkret" und "Jahreszeit" bleiben erhalten. Grundsätzlich gehe es darum, ab Herbst die Synergien zwischen den Hauptabteilungen sowie dem Mittagsmagazin, den Informationssendungen und den Landesstudios bestmöglich zu nutzen und die Themen aus dem Mittagsmagazin im Vorabend wieder aufzugreifen.

 

Wissenschaft. Kleine Änderungen gibt es auch am Samstagvorabend, wo ein neues "Science Paket" das Wissenschaftsmagazin "Newton" in ein geeignetes Rahmenprogramm betten will. Demnach gibt es künftig um 18.00 Uhr das Wissenschafts-Kabarett "Science Busters" und im Anschluss an "Newton" um 19.00 Uhr die US-Sitcom "Big Bang Theory" zu sehen.



"Matinee" im neuen Look. Einen neuen Look bekommt außerdem am Sonntagvormittag die wöchentliche "Matinee", die die Zuschauer kulinarisch in den Tag und kulturell in die nächste Woche begleiten soll.



Sport. Zwei neue Formate gibt es auch auf dem Spartensender ORF Sport +, nämlich ein Behindertensport- und ein Schulsportmagazin.

 

"Club 2". Zum kolportierten Ende des "Club 2" meinte Zechner: "Ich bekenne mich aus Überzeugung zu zwei Gesprächsrunden, die im ORF stattzufinden haben, nämlich den aktuellen Gesellschaftspolit-Talk am Sonntag, der auch am Sonntag bleibt. Und den zivilgesellschaftlichen nicht notwendigerweise aktuellen Hintergrund-Talk. Ob der "Club 2" heißt, und so aussieht, wie er jetzt aussieht, ist Thema einer Arbeitsgruppe. Aber es gibt ein klares Kommitment zu diesen beiden Formen des Talks."