Österreich

So wird es künftig beim Friseur für euch aussehen

Heute Redaktion
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Am Samstag ist es endlich so weit: Auch die heimischen Friseure dürfen wieder ihre Geschäfte öffnen. Die Rahmenbedingungen allerdings werden ungewöhnlich sein.

Es war für viele die "größte" Herausforderung in der Corona-Krise. Seit März sind die Friseure geschlossen. Die Haare der Oberösterreicherinnen und Oberösterreich wuchsen aber weiter. So manch einer griff da selber zu Schere und Rasiergerät.

Doch ab Samstag dürfen wieder die Fachfrauen und -männer ans Werk. "Heute" hat sich in einem Geschäft der Friseur-Kette Klipp in Linz im Atrium City Center angesehen, wie das unter ganz besonderen Rahmenbedingungen ablaufen wird. Denn es gilt gewisse Vorschriften zu erfüllen.

Abstand zwischen Stühlen

Schon vor dem Eingang wartet auf die Kundinnen und Kunden die ersten Wartestühle. "Das ist ein sehr kleines Geschäft und weil wir nicht wissen, wie groß der Ansturm sein wird, haben wir Stühle vor dem Geschäft aufgestellt", erklärt Petra Haudum Marketing-Chefin von Klipp. Der Hintergrund: Bei Klipp muss man sich keinen Termin ausmachen, also ist auch nicht absehbar, wieviele Kunden am Samstag auch wirklich kommen.

Im Geschäft selber sind die Wartesessel in einem Abstand von mindestens einem Meter aufgestellt. Das gilt natürlich auch für jene Sessel, bei denen die Haare gewaschen werden. Bei Klipp wurde bei der Dreierreihe der mittlere Platz gesperrt.

Security hilft bei Ansturm

Klar ist auch, dass sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, also auch die Kunden zumindest einen Mund-Nasenschutz tragen müssen. "Der Erlass ist noch nicht da, wir wissen noch nicht, ob die Friseure nicht ein Plexiglssschutzschild tragen müssen. Aber wir sind vorbereitet, haben welche im Geschäft", so Haudum.

Sollte der Ansturm übrigens allzu groß sein, steht die Security des des Einkaufszentrums bereit, um für Ruhe und den nötigen Abstand zu einander zu sorgen.

"Heute" hat auch mit Gottfried Kraft, Geschäftsführer von Klipp gesprochen:

Heute: Herr Kraft, wie kamen Sie bislang frisurentechnisch durch die Corona-Zeit?

Gottfried Kraft: Am meisten fehlt mir der Kontakt zu den Friseurinnen. Zu wissen, dass alle unsere 190 Salons da draußen leer stehen – das ist hart! Aber natürlich freue ich mich riesig auf einen ersten Haarschnitt.

Heute: Welche Maßnahmen hat Klipp getroffen, um die Salons "Corona-sicher" zu machen?

Wir haben Stühle im Wartebereich und bei den Schneide- und Waschplätzen herausgenommen, um die vorgegebenen Mindestabstände von 1 Meter zwischen unseren Stylistinnen und unseren Kunden einhalten zu können. Es stehen ausreichend Schutzmaterialien und Desinfektionsmittel für Kunden und Mitarbeiter zur Verfügung. Kunden können aber gerne auch ihre eigenen Masken mitbringen. Für Augenstylings werden Plexiglasschilder von den Stylistinnen getragen. Wir haben für jede Mitarbeiterin ein solches Schild gekauft, damit sie es ergänzend tragen kann, wenn sie möchte! Regelmäßiges und konsequentes Reinigen der Arbeitsmaterialien nach jedem Kunden gehört ohnehin zur Routine. Zusätzlich werden wir zur Sicherheit jede Dienstleistung in Verbindung mit einer vorangehenden Haarwäsche durchführen. Um die Kunden in dieser Zeit finanziell nicht zu sehr zu belasten, bieten wir diese einfache Kurzwäsche um den halben Preis - also um 3,40 an! Kunde und Mitarbeiter können sich auf jeden Fall gut aufgehoben und sicher fühlen.

Heute: Wird das Haareschneiden teurer werden, wegen der Maßnahmen, die getroffen werden mussten?

Wir haben dieses Thema viel diskutiert in den letzten Tagen. Sechs Wochen Umsatz-Totalausfall ist für kein Unternehmen ein Spaziergang. Der finanzielle Aufwand für Desinfektionsmittel, Schutzmaterial aber auch die Tatsache, dass man weniger Kunden bedienen kann, wiegen schwer! Wir haben uns trotzdem gegen eine Preiserhöhung entschieden, weil nicht nur die Unternehmen, sondern auch ganz viele Menschen von dieser Krise stark betroffen sind. Einzig die MNS-Schutzmasken bieten wir um den Selbstkostenpreis an. Es war uns immer schon und ist uns auch gerade jetzt wichtig, dass der Friseurbesuch für jedermann leistbar sein soll.