Gesundheit

So wohnt es sich in der teuersten Reha-Klinik der Welt

300.000 Euro pro Monat legt man hin. Dafür schläft der Therapeut im Nebenzimmer - ein Entzug der Sonderklasse, den es so nur in Zürich gibt.

Maria Ratzinger
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Eine Klinik für superreiche Suchtkranke. In Zürich ist die teuerste Reha-Einrichtung der Welt beheimatet. (Symbolfoto)
Eine Klinik für superreiche Suchtkranke. In Zürich ist die teuerste Reha-Einrichtung der Welt beheimatet. (Symbolfoto)
Unsplash

Man wähnt sich in einem Luxushotel der besonderen Art, wenn man das Video von "Vice" sieht. Das News-Portal hat eine Reporterin für eine Woche in der teuersten "Reha" der Welt einquartiert. Von grauen Gängen, trostlosen Speisesälen und überfordertem Personal, ist hier keine Rede. Das wundert auch nicht, denn rund um die Uhr betreuen hier 15 (!) Fachkräfte einen einzigen Patienten, der oder die von Suchtproblemen geplagt wird.

Von medizinischen Tests bis Gesprächstherapie

Mit eigenem Spa-Bereich, Lounges und 24-Stunden-Service, das sich auf einen Patienten fokussiert, lässt es sich am Weg zur Besserung wohl am besten aushalten. 

Dazu gibt es Gehirn-Scans, Infusionen, um die "Biochemie wieder herzustellen" (wie die Website verrät) und einen eigenen Chauffeur sowie das Team von "medizinischen Profis".

Direkt am Zürcher See in einem prachtvollen Haus gelegen, ist das "exklusivste Treatment Center der Welt" untergebracht. Hier wohnt man - selbstverständlich - im Penthouse und darf sich dabei von der Privatköchin verwöhnen lassen.

Eine eigene Kältekammer bringt den Stoffwechsel wieder auf Touren.

Eine Sauerstoff-Therapie sowie Yoga wird ebenfalls angeboten.

"Wie fühlen Sie sich?"

Was man sich hier anscheinend am ehesten "kauft", ist die Anwesenheit von Menschen, die zuhören. Der Therapeut ist nicht nur rund um die Uhr im Haus, sondern ist auch am Tisch bei den Mahlzeiten anwesend, fragt die Reporterin und vermeintliche Patientin ständig nach ihrem Wohlbefinden. Aber auch die Einhaltung der Regeln werden eingefordert. So ersucht er kein Handy zu verwenden. "Wir wollen hier eine symbolische Familie kreieren", erklärt der Therapeut. Ihn darf man auch in der Nacht wecken, wenn einem Gedanken quälen. "Mama" Magda steht dafür in der Küche, mixt Smoothies und bringt schon mal die selbstgemachten Kekse aufs Zimmer.

Patienten mit dicker Brieftasche 

Dass man das nötige Kleingeld braucht, ist angesichts des Preises der Kur klar. Allerdings scheint es nicht an Patienten zu mangeln, die sich dies auch leisten können. So wird ein ehemaliger Patient der "Paracelsus Recovery" interviewt. Auf die Frage nach seinem Vermögen gibt er die Auskunft: "Sagen wir so - ich habe so viel Geld, dass ich bis ans Ende meines Lebens hier wohnen könnte." Laut seiner Angabe hat ihn der Aufenthalt von seiner Sucht befreit. Und einer Menge Geld.