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Soll Pelinka Bewerbung beim ORF zurückziehen?

Heute Redaktion
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Die geplante Bestellung von SPÖ-Stiftungsrat Niko Pelinka zum Büroleiter von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sorgt nicht nur landesweit für Aufregung, sondern lässt auch im ORF selbst die Wogen hochgehen. Soll Pelinka die Bewerbung sausen lassen, damit der Friede wieder hergestellt ist?

Die ORF-Journalisten wehren sich weiterhin gegen die geplanten Personalia, wie "ZiB"-Redakteurssprecher Dieter Bornemann erklärte. "Wir haben unseren Ärger bei der Ankündigung am 23. Dezember kundgetan, normalerweise ist der Ärger ja bei Journalisten auch schnell wieder verraucht. In dem Fall ist das nicht so, bei allem, was in den vergangenen zwei Wochen dazu zu lesen war."

Nach wie vor haben die Redakteure rechtliche Bedenken gegen das gewählte Prozedere, bei dem die Bestellung Pelinkas noch vor der Ausschreibung bekanntgegeben wurde, wie Bornemann betonte. "Uns stört, dass Generaldirektor Wrabetz jetzt sagt, die Bestellung Pelinkas wäre lediglich sein Wunsch gewesen. In der OTS-Aussendung steht aber ganz klar: 'Neuer Büroleiter wird der bisherige Stiftungsrat Nikolaus Pelinka.' Das ist kein Wunsch, sondern eine klare Ansage und das ohne Ausschreibungsverfahren."

Pelinka war Wrabetz' "Wunsch"

Für die Redakteure ist dies ein zentraler Punkt: "Das wird auch der rechtliche Haken sein, den wir nutzen wollen, um die Bestellung zu verhindern." Wrabetz wiederum hatte in Interviews am Sonntag erneut die Personalentscheidung verteidigt und diese als seinen Wunsch bezeichnet. Allerdings werde man die gesetzlichen Bestimmungen einhalten, hatte der Generaldirektor betont.

Heftige Kritik übte auch "ZiB 2"-Moderator Armin Wolf, der die ORF-Führung für "politisch erpresst" hält. Die jüngsten Wechsel von Stiftungsräten in ORF-Jobs seien zudem "einfach obszön", wie er im Interview mit dem Nachrichtenmagazin profil sagte. Die Mitglieder des obersten ORF-Gremiums würden wie Parteiangestellte agieren.