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Sonnleitner: "Wir können die Ausfälle auffangen"

Am Sonntag steigt in Pasching der Liga-Hit LASK gegen Rapid. "Heute" sprach im Vorfeld mit dem grün-weißen Routinier Mario Sonnleitner.

Heute Redaktion
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Lichtet sich das Rapid-Lazarett? Mit Koya Kitagawa könnte am Sonntag (17 Uhr) im Liga-Kracher gegen den LASK ein Langzeit-Verletzter sein Comeback im grün-weißen Kader feiern. Fix mit dabei ist Mario Sonnleitner. Der Routinier hat wegen Adduktoren-Problemen selbst erst zwei Saison-Spiele bestritten, ist seit November aber wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Davon konnte sich "Heute" bei einem Lokalaugenschein am Trainingsplatz überzeugen. Im Anschluss an die kräfteraubende Übungs-Einheit gab der 33-Jährige über die aktuellen Themen Auskunft.

Herr Sonnleitner, wie fühlt man sich als Routinier unter all den Jungen am Trainingsplatz?

"Cool, es gibt von ihnen auch immer wieder einen neuen Input. Bei allen ist die Bereitschaft da, hart zu arbeiten. Sie hören zu, es sind gute Spieler. Wir sind insgesamt ein bisschen jünger geworden, trotzdem haben wir noch viel Qualität."

Kennen Sie von jedem den Namen?

"Klar, ich habe ja auch zwei Partien bei der zweiten Mannschaft gespielt, die meisten kenne ich also von dort."

Sie sind schon lange im Geschäft. Einen Wahlkampf wie zuletzt haben Sie wohl auch noch nicht erlebt. Wie haben Sie ihn als Spieler empfunden?

"Wir haben natürlich darüber gesprochen in der Kabine, am Platz ist es aber kein Thema. Ich bin ein Spieler und als solcher ist es mein Job, Fußball zu spielen. Es ist wichtig, dass jeder seine Arbeit zu 100 Prozent macht. Wir haben am Platz noch genug zu verbessern."

Haben Sie bei der Wahl von Ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht?

"Natürlich. Ich bin lebenslanges Rapid-Mitglied. In einer Demokratie ist es das Wichtigste, zur Wahl zu gehen."

Wen haben Sie gewählt?

"Das bleibt mein Wahlgeheimnis."

Präsident Martin Bruckner gab eine Art Jobgarantie für Trainer Didi Kühbauer und Sportdirektor Zoran Barisic aus. Ist es wichtig für euch Spieler, zu wissen, was langfristig der Plan ist?

"Prinzipiell bin ich ein Fan von Kontinuität. Natürlich gibt es Momente, in denen man die Reißleine ziehen muss. Aber ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben immer wieder gute Phasen in den Spielen. Wir haben viele Verletzte, trotzdem ist der Qualitätsverlust nicht so groß, weil wir es auffangen können. Wir arbeiten alle sehr akribisch."

Ein großes Thema ist die lange Verletztenliste. Acht Spieler sind derzeit betroffen. Ist das wirklich nur Pech?

"Oft kann man es sich nicht erklären. Es sind unterschiedliche Dinge daran schuld. Wären es nur Muskelverletzungen, könnte man es vielleicht erklären, es sind aber ganz verschiedene Geschichten. Der Verletzungsteufel hat diesmal einfach uns ausgesucht. Das ist so im Fußball. Jetzt bekommen eben die Jungen die Chance. Bis zum Frühjahr werden dann die meisten wieder fit sein."

Zuletzt wurde spekuliert, die Trainingssteuerung oder schlechte Ernährung könnten Erklärungen für die vielen Verletzungen sein.

"Es muss sich natürlich jeder hinterfragen. Die Spieler selbst sind in der Verantwortung, das bestmögliche für ihren Körper zu tun. Da gibt es, wie überall, auch hin und wieder Nachlässigkeiten und man muss schauen, was man verbessern kann. Aber gleichzeitig sollte man die Schuld nicht zwanghaft suchen, sonst kommt man mental nicht mehr weiter."

Am Sonntag muss Rapid zum LASK. Ist es ein Vorteil, auswärts zu spielen? In der Fremde ist die Bilanz heuer wesentlich besser als daheim.

"Ich denke, dieses Thema wird auch ein bisschen zu hoch gehängt. Man muss auch die Leistungen sehen. Sicher wissen wir, dass wir ein bisschen hinterher hinken bei den Heimspielen, aber es ist nicht so, dass wir immer schlecht spielen."

Der LASK wird eine harte Nuss – die härteste nach Salzburg?

"Ja, sie stehen nicht grundlos am zweiten Platz und spielen in der Europa League ein gute Rolle. Sie sind eine eingespielte Truppe, haben kaum Verletzungen. Sie sind gut, aber wir werden trotzdem nicht die Segel streichen, sondern alles reinhauen, damit wir dort gewinnen."