Wintersport
Speed-Bremse! Kitzbühel hat die Streif umgebaut
Kitzbühel steigt auf die Speed-Bremse! 2022 soll es beim Zielsprung keine furchtbaren Stürze mehr geben.
Nach der Mausefalle, der Hausbergkante und der berüchtigten Traverse wartet auf der Streif zum Schluss noch der brutale Zielsprung. Doch nach schweren Stürzen wird dieser nun deutlich entschärft.
Scott McCartney (2008), Daniel Albrecht (2009) und zuletzt Urs Kryenbühl 2021 verletzten sich schwer. Der Schweizer erlitt einen Kreuz- und Innenbandriss, eine schwere Gehirnerschütterung und einen Schlüsselbeinbruch.
"Jetzt war es schon das dritte Mal, jetzt reicht's", sagt Michael Huber der Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs bei Laola 1. Die Geschwindigkeit beim Zielsprung war schlichtweg zu hoch, mit 150 km/h flogen die Athleten teilweise über 60 Meter weit. Darauf haben die Streif-Organisatoren nun reagiert und die Strecke umgebaut.
Nach einer 30-seitigen Analyse wurde eine Lösung gefunden. Gemeinsam mit der FIS wurde eine Kursänderung an der Hausberg-Traverse beschlossen.
"Wir haben Gelände-Korrekturen vorgenommen, damit eine weitere Linie fahrbar ist. Jetzt kann man eine größere Kurve fahren, die Strecke wird also etwas länger. Und man kommt mit einer geringeren Geschwindigkeit und in einer anderen Richtung in der Hausberg-Kompression in die Querfahrt. Das sollte für den Zielsprung die Kontrolle ermöglichen, damit der Sprung nicht zu weit geht", erklärt Huber.
Zu sehr wird die Streif also nicht verändert, allerdings sollen so die schlimmen Stürze verhindert werden. "Es wird jetzt spannend mit der Premiere", freut sich der Kitzbühel-Boss auf seine "neue" Strecke.
Zum ersten Mal auf dem neuen Kurs wird im Training am Mittwoch gefahren. Am Freitag und Samstag (je 11:30 Uhr) gibt's dann die zwei Abfahrten.