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Spital in China bei laufendem Betrieb abgerissen

Heute Redaktion
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In der chinesischen Provinz Henan wurde ein Krankenhaus bei laufendem Betrieb abgerissen. Bulldozer fuhren in einen Teil der Klinik, obwohl drinnen noch voller Betrieb herrschte. Drei Mitarbeiter wurden verletzt, sechs Leichen unter den Trümmern begraben.

Weil eine Straße ausgebaut werden soll, kamen am Donnerstag die Bulldozer durch die Wände eines Krankenhauses in China. Bei Vollbetrieb. Die Bauarbeiter rissen einen Teil des Spitals und die angrenzende Leichenhalle nieder.

Drei Mitarbeiter des Krankenhauses wurden dabei verletzt, sechs Leichen in der Leichenhalle wurden unter den Trümmern begraben, berichtete das Krankenhaus selbst. Die Regierung der Provinz teilte unterdessen mit, dass die Arbeiter zuvor sichergestellt hätten, dass sich niemand im Gebäude befindet.
Man habe das Krankenhaus vergeblich aufgefordert, selbst den Trakt und die Leichenhalle abzutragen. Medien berichten davon, dass sich zum Zeitpunkt des Abrisses Ärzte, Krankenschwestern und sogar Patienten in den Räumen aufhielten und flüchten mussten. "Ich war gerade mit Röntgen beschäftigt, der Abrisslärm war schauerlich", so der Leiter der Radiologie zum chinesischen Staatsfernsehen: "Mein Patient saß neben mir, schrie aus Angst vor einem Erdbeben und rannte davon."

Neben den verletzten Mitarbeitern entstand auch ein Sachschaden an medizinischen Geräten im Wert von fast 550.000 Euro. Das Staatsfernsehen berichtete, dass die Provinzregierung den Zwangsabriss angeordnet hatte, nachdem man sich mit dem Krankenhaus nicht über den Straßenausbau einigen konnte.