Wirtschaft

Spitalsärzte fordern kürzere Dienste

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Vor dem Hintergrund der am Mittwoch vom EU-Parlament beschlossenen Senkung der Dienstzeiten von Piloten bekräftigt die Bundeskurie Angestellte Ärzte in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) ihre Forderung nach einer Verkürzung der höchstzulässigen Dienstdauer für Spitalsärzte.

Die jährliche Dienstdauer von Piloten wurde von 1.300 Stunden auf 1.000 Stunden gesenkt, nächtliche Einsätze dürfen nur noch elf Stunden dauern - und selbst das ist Experten zufolge noch zu viel und eine potenzielle Gefahrenquelle.

"Diese Entscheidung ist zweifellos ein Fortschritt angesichts der hohen Verantwortung, die auch Piloten zu tragen haben", so Kurienobmann und ÖÄK-Vizepräsident Harald Mayer am Donnerstag in einer Aussendung. "Dass hingegen bei Spitalsärzten nicht einmal ansatzweise über eine Senkung der höchstzulässigen durchgehenden Dienstdauer diskutiert wird, ist unverantwortlich."

Insbesondere, da diese mit bis zu 49 Stunden um ein Vielfaches höher sei als die maximal zulässige Arbeitszeit eines Piloten. "Was EU-weit bei einer so großen Berufsgruppe wie den Piloten möglich ist, muss doch auf nationaler Ebene für die österreichischen Spitalsärzte ebenfalls zu schaffen sein", sagte der Kurienobmann.

Gemeingefährdung durch überlastete Ärzte

"Die Patienten haben ein Recht auf einen ausgeruhten, voll einsatzfähigen Arzt. Die derzeitigen Dienste sind eine potenzielle Gefahr für unsere Patienten und außerdem legalisierter Raubbau an der Gesundheit der Ärzteschaft", betonte Mayer. Er forderte daher neuerlich eine gesetzliche Verankerung des 25-Stunden-Dienstes und bessere Arbeitsbedingungen in den Spitälern. "Ich appelliere an die nächste Regierung, hier endlich tätig zu werden", sagte Mayer abschließend.