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Sport nach dem Lernen ist top, Videospielen leider Flop

Heute Redaktion
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Eine Forschergruppe rund um Fachhochschul-Professor Harald Kindermann von der FH Oberösterreich an der Fakultät für Management am Campus Steyr hat eine weltweit einzigartige (und für Gamer etwas traurige) Studie durchgeführt. Ergebnis: Sport unmittelbar nach dem Lernen fördert die Merkfähigkeit, Computerspielen vermindert sie.

Eine Forschergruppe rund um Fachhochschul-Professor Harald Kindermann von der FH Oberösterreich an der Fakultät für Management am Campus Steyr hat eine weltweit einzigartige (und für Gamer etwas traurige) Studie durchgeführt. Ergebnis: Sport unmittelbar nach dem Lernen fördert die Merkfähigkeit, vermindert sie.

Anhand eines wissenschaftlichen Experiments wurde nachgewiesen, dass bei Schülern und Studierenden sportliche Aktivitäten, die unmittelbar nach einer Lernphase ausgeübt werden, die Merkfähigkeit deutlich verbessern. Im Gegensatz dazu vermindert Computerspielen das Behalten des eben gelernten Lerninhaltes. Die Ergebnisse werden in der international renommierten Fachzeitschrift Cognitive Systems Research erscheinen.

"Der Alltag von Schülern und Studierenden ist von oft notwendigen Lernaktivitäten geprägt. Nach einer solchen Lernphase kommt in der Regel das Bedürfnis nach Erholung auf", so der Studienautor. Viele Jugendliche würde dahingehend entspannen, indem sie am Computer oder an einer Konsole spielen oder Fernsehen. Entspannung im Rahmen einer sportlichen Aktivität wird vergleichsweise selten gesucht.

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Eine Entwicklung, die Kindermann nachdenklich stimmte. Er konzipierte deshalb mit dem Neurologen Andrija Javor vom Institut für Sinnes- und Sprachneurologie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder und Psychiater Martin Reuter, Leiter des Instituts für Differentielle und Biologische Psychologie an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, ein wissenschaftliches Experiment.

Bei den Probanden wurde das Stresshormon Kortisol im Speichel gemessen, nachdem sie einen standardisierten Lern- und Merkfähigkeitstest durchgeführt hatten. Dabei zeigte sich: Wer sportelte, verarbeitete das Gelernte bei weitem besser als jene Probanden, die sich an PC oder Konsole setzten. Damit wurden unmittelbare Auswirkungen von Sport und Spielen auf die Merkfähigkeit und damit auf den Lernerfolg erstmals in diesem Umfang nachgewiesen.