Wirtschaft

Sprit teurer? Saudis und Russen fördern weniger Öl

Heute Redaktion
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Saudi Arabiens Energieminister Khalid al-Falih und sein russischer Amtskollege Alexander Novak.
Saudi Arabiens Energieminister Khalid al-Falih und sein russischer Amtskollege Alexander Novak.
Bild: Reuters/aly Song

Um den Ölpreis wieder nach oben zu treiben, wollen Saudi-Arabien und Russland weniger Erdöl fördern. Das droht auch Spritpreise in die Höhe treiben.

Die Ölgiganten Saudi-Arabien und Russland drehen den Hahn zu und wollen den Rohstoff weiterhin nur im beschränkten Umfang fördern. Die Energieminister beider Länder, der Saudi Khalid al-Falih und der Russe Alexander Nowak, betonten am Montag in Peking, sie würden alles Notwendige dafür tun, um den Markt zu stabilisieren und die Lagerbestände abzubauen.

Beide Länder kontrollieren insgesamt rund ein Fünftel des weltweiten Ölkonsums. An den Rohstoffmärkten gab die Ankündigung der Minister den Preisen flotten Auftrieb. Rohöl verteuerte sich bis zu rund drei Prozent.

"Moderate Auswirkung" auf Spritpreis

Auf die Spritpreise in Österreich hat die Förderbeschränkung derzeit nur "moderate Auswirkungen", erklärte ARBÖ-Sprecher Sebastian Obrecht gegenüber heute.at. Am Montag kostete Diesel in Österreich im Schnitt 1,06 Euro, ein Liter Super war um 1,15 Euro zu haben. "Damit sind die Spritpreise bis jetzt nur um 0,3 Prozent gestiegen", so Obrecht, die USA würden alle Förderbeschränkungen der Russen und Saudis ausgleichen.

"Geringfügige Teuerung"



Es sei aber möglich, dass die Preiserhöhungen bei Rohöl erst mit Verzögerung auf den Spritpreis durchschlagen würden. Möglich wären dann Mehrkosten von bis zu zehn Cent pro Liter, warnt Obrecht. Auch ÖAMTC-Experte Martin Grasslober geht vorerst nur von einer "geringfügigen Teuerung" aus. Man müsse aber die Preisentwicklung aufmerksam verfolgen.

Experten glauben, dass sich andere Ölproduzenten den Saudis und Russen anschließen. Der Oman signalisiert Unterstützung und Kasachstan will prüfen, in welchem Ausmaß sich das Land beteiligen könnte. Am 25. Mai treffen sich Vertreter des von den Saudis dominierten Opec-Ölkartells mit weiteren Förderländern. Auf dieser Konferenz in Wien wollen Saudi-Arabien und Russland ihre Vorschläge zur Debatte stellen.

(GP)