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SPÖ-Chefin Rendi-Wagner der Intrige beschuldigt

Heute Redaktion
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Wer steckt hinter den Vorwürfen gegen SPÖ-"Parteirebell" Max Lercher?
Wer steckt hinter den Vorwürfen gegen SPÖ-"Parteirebell" Max Lercher?
Bild: picturedesk.com/APA

Intriganten-Stadl SPÖ? PR-Berater Rudi Fußi behauptet, SPÖ-Chefin Rendi-Wagner habe persönlich den "Angriff" auf Max Lercher angekündigt.

Am Mittwoch wird Max Lercher als SPÖ-Nationalratsabgeordneter angelobt. Doch nun erschüttert eine öffentliche Debatte über einen angeblichen Beratervertrag des 33-Jährigen mit Leykam, dessen Geschäftsführer Lercher ist, die sozialdemokratische Einheit.

Angriff aus der Bundes-SPÖ?

Die Gerüchte darüber sollen offenbar in böser Absicht direkt aus der Bundes-SPÖ gestreut worden sein, um sich für Lerchers Forderungen nach einer Neugründung der Partei ("Heute.at" hat berichtet) zu revanchieren. Partei-Insider Rudi Fußi behauptet sogar, SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi Wagner habe persönlich den "Angriff aus der Löwelstraße" auf Lercher angekündigt und sich über dessen Leykam-Vertrag mokiert.

Seitdem geht es hinter den roten Kulissen rund: Lercher wendet sich in einem Posting auf Facebook gegen "die Leute, die Angst vor meinen klaren Worten haben, einen Strick aus dem zu drehen, um das sie mich damals selbst ersucht haben: um Unterstützungsleistungen der Leykam für die SPÖ". Rendi-Wagner und die damalige Bundesgeschäftsführung hätten ihn um seine "Unterstützung" gebeten, diese "kam über die Leykam Medien AG", so der Steirer. Und weiter: "Es soll der Eindruck entstehen, dass ich mir 20.000 Euro einstecke. Das ist ein bewusster Angriff, um mich politisch zum Schweigen zu bringen." (Gesamtes Posting am Ende des "Heute.at"-Artikels)

Steiermark und Burgenland hinter Lercher

Die steirische und die burgenländische SPÖ stellen sich hinter Lercher. Der steirische Parteichef Michael Schickhofer forderte eine "sofortige Aufklärung darüber, wer für diese Falschmeldungen verantwortlich ist". Nicht ganz ohne Hintergedanken, gehört die Leykam doch nach wie vor zu fast 80 Prozent der SPÖ.

Sollte diese Aktion wirklich aus den eigenen Reihen gestartet worden sein, müssten die Verantwortlichen gefunden und „im hohen Bogen aus der Partei geschmissen werden", so der burgenländische SPÖ-Geschäftsführer Roland Fürst in einer Aussendung. Der niederösterreichische Abgeordnete Andreas Kollross bezeichnete die Diskussion als für eine Sozialdemokratie "unwürdig".

Bundespartei wehrt sich

Die SPÖ-Zentrale wehrt sich gegen den Vorwurf, selbst hinter den Intrigen gegen Lercher zu stehen. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Deutsch schreibt in einem Brief an die Vorstandsmitglieder, er habe nicht falsch über den Vertrag der SPÖ mit Leykam informiert, sondern "ordnungsgemäß und völlig korrekt" über die Verträge externer Dienstleister Auskunft gegeben. Die öffentliche Debatte sei "ärgerlich", in den sozialen Netzwerken werden "bewusst Lügen und Hass verbreitet". Er überlege rechtliche Schritte, so Deutsch.