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Steuer auf Softdrinks soll Dicke bestrafen

Heute Redaktion
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Weil zu viele Mexikaner fettleibig sind, will die Regierung nun zuckerhaltige Getränke besteuern. Über diese Zwangsabgabe ist nun eine heiße Diskussion entbrannt.

 
 

 

In Mexiko ist eine heftige Debatte um die Besteuerung von Softdrinks entbrannt. Hintergrund: Im mexikanischen Kongress wird derzeit über eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke diskutiert. Mit der Strafabgabe wollen die Abgeordneten gegen die grassierende Fettsucht im Land vorgehen.

Konkret sieht die Gesetzesinitiative eine Steuer von einem Peso (sechs Cent) pro Liter vor, ungefähr zehn Prozent des Preises. Die Regierung von Präsident Enrique Peña Nieto rechnet damit, dass die Abgabe im kommenden Jahr 12,5 Milliarden Pesos (etwa 700 Millionen Euro) in die Staatskasse spülen könnte.

 

Pro und Contra

Die Erfrischungsgetränke-Hersteller argumentieren, Übergewicht sei ein vielschichtiges Problem und werde nicht allein von ihren Produkten verursacht. Verbraucherschutzverbände und Gesundheitsorganisationen dagegen weisen auf den Zusammenhang zwischen zuckerhaltigen Getränken, Übergewicht und Diabetes hin.

 

In den USA die meisten Konsumenten

Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 140 Litern liegen die Mexikaner beim Konsum von Softdrinks an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten, wie aus den jüngsten Erhebungen der US-Universität Yale und Studien von Industrieverbänden hervorgeht.

 

Problem Diabetes

Schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung haben außerdem dazu geführt, dass es mittlerweile in Mexiko prozentual mehr Übergewichtige gibt als in den USA. 70 Prozent der Erwachsenen sowie 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen gelten als zu schwer. Fast jeder zehnte erwachsene Mexikaner leidet an Diabetes.

 

Softdrink statt Wasser

In Mexiko-Stadt trinkt kaum jemand Leitungswasser. Trinkwasser wird abgefüllt verkauft, und viele Menschen bevorzugen gezuckerte Getränke. Der Verband für gesunde Ernährung fordert deshalb, die zusätzlichen Steuergelder in Trinkbrunnen in Schulen und öffentlichen Einrichtungen zu investieren