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Suchtgefahr: Vorsicht bei diesen Schmerzmitteln

Stiftung Warentest warnt derzeit vor Schmerzmitteln, die zu fatalen Nebenwirkungen führen können.

Heute Redaktion
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Ob gegen Kopfschmerzen, bei chronischen Rückenschmerzen oder bei Krebs - Schmerzmittel sind notwendig und die Auswahl ist groß. Und die Nebenwirkungen können gravierend sein, wie Stiftung Warentest aktuell warnt.

In der März-Ausgabe 2020 beleuchtet die Verbraucherorganisation den Spagat zwischen Wirksamkeit und Risiken von Schmerzmitteln. Darin geben die Warentest-Experten zu bedenken, dass sowohl verschreibungspflichtige Schmerzmittel als auch solche, die ohne Rezept in der Apotheke zu haben sind, zwar wirksam gegen verschiedene Schmerzen sind, jedoch auch gravierende Nebenwirkungen zeigen können. In vergleichenden Untersuchungen prüfte Stiftung Warentest über 20 häufig gekaufte und verschriebene Wirkstoffe sowie Kombipräparate und Cannabis.

Pharmazeutisch unterschieden werden Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac, Ibuprofen oder Paracetamol, die den Nicht-Opioiden zuzuordnen sind; Medikamente, die wie Codein, Tramadol oder Tilidin zu den schwachen Opioiden zählen sowie starke Opioide, also Morphin, Fentanyl, Oxycodon oder Buprenotphin. Jede Gruppe kann Nebenwirkungen auslösen: Nicht-opioide Schmerzmittel ziehen bisweilen organische Schädigungen nach sich, opioide Schmerzmittel können zudem die Psyche beeinflussen.

Hohes Suchtpotenzial

Die Auswirkungen von leichtfertiger Opioid-Applikation ist aktuell in den USA zu beobachten. Hier wurden die synthetischen Opiate seit den 1990er Jahren wie Bonbons verteilt, obwohl die stark wirkenden Mittel lediglich bei heftigen Schmerzen und nur begrenzt eingesetzt werden sollten, um die Suchtgefahr zu bannen. Vor ähnliche Probleme werden Ärzte gestellt, wenn es um die Entscheidung geht, ob medizinisches Cannabis auf Rezept verordnet werden soll, immerhin geht der Wirkstoff mit der Gefahr psychischer Nebenwirkungen einher.

Leberschäden, Herzinfarkt und Co.

Wer glaubt, dass Schmerzmittel ohne Opioide weniger gefährlich werden können, der ist auf dem Holzweg. Bisweilen können langfristig eingenommene nicht-opioide Schmerzmittel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte erhöhen. Aktuelle Studien zeigen ein solches Risiko bei der Einnahme von Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac auf. Auch Magenprobleme oder Leber-Erkrankungen sind als Langzeitfolgen von Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure, kurz ASS, und Paracetamol beschrieben worden. Ebenfalls riskant ist die Langzeiteinnahme von Schmerzmitteln, da sich der Körper an die Medikamente gewöhnen kann und die Tabletten irgendwann nicht mehr wirksam genug sind.