Niederösterreich

Bau für Windprojekt soll Störche vertrieben haben

Das Windprojekt Grafenschlag ist mit seinen Bauarbeiten voll im Gange, jedoch führt das zur Aufregung bei Umwelt- und Tierschützern. 

Heute Redaktion
Teilen
Schwarzstörche in Grafenschlag
Schwarzstörche in Grafenschlag
IG Waldviertel

Seit Ende September 2020 laufen die Bauarbeiten am Windprojekt Grafenschlag. Was für die einen reinen, sauberen Strom bedeutet, ist für die anderen "katastrophaler Wahnsinn". Grund dafür sind Schwarzstörche. 

Unternehmen wehrt sich

Laut der IG Waldviertel, eine überparteiliche Bürgerinitiative, führte das für den Bau verantwortliche Unternehmen im Frühjahr 2021 ohne rechtsgültigen Bescheid "massive Bautätigkeiten" in Grafenschlag (Bezirk Zwettl) durch. Laut Angaben der IG, hatte das zur Folge, dass das dortige Schwarzstorch-Vorkommen vertrieben worden sei. 

Die Verantwortlichen wehrten sich aber gegen solche Vorwürfe bereits im März in einer Stellungnahme und erklärten: "Wie bei Windenergieprojekten üblich, haben wir für diese Bauarbeiten alle behördlich notwendigen Genehmigungen eingeholt. Berichte über ein rechtswidriges Vorgehen sind daher schlichtweg falsch."

Baustopp gefordert

Die IG Waldviertel bleibt aber bei den Vorwürfen und kritisiert, dass sogar trotz mehreren Anzeigen über das Schwarzstorch-Vorkommen und die Bautätigkeiten an die Bezirkshauptmannschaft Zwettl die Behörde nicht aktiv geworden sei. Die IG Waldviertel sieht einen Verstoß gegen die Europäische Vogelschutz-Richtlinie und fordert einen sofortigen Baustopp und eine Versagung des Projekts. 

Seitens der Bauverantwortlichen betont man allerdings, dass man sich bei der Planung intensive Gedanken darüber gemacht habe, das Bachumfeld durch den Leitungsbau so wenig wie möglich zu beeinflussen. Ein Verfahren am Verwaltungsgerichtshof zur Causa ist laut IG Waldviertel anhängig, eine Entscheidung stehe aber noch aus.