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Strache: "Österreich ist sicher kein Dopingland"

Heute Redaktion
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Die "Operation Aderlass" und ihre Folgen. Sportminister Heinz-Christian Strache lobt das Vorgehen der Ermittler. Schärfere Strafen hält er nicht für nötig.

Vor zwei Wochen ließ ein Doping-Erdbeben die Sport-Welt erzittern. Ermittler sprengten bei Zugriffen in Seefeld und Erfurt (D) ein internationales Netzwerk, das sich auf Eigenblut-Doping spezialisiert hatte. Der deutsche Mediziner Mark Schmidt wurde als mutmaßlicher "Banden-Kopf" geschnappt.

Die ÖSV-Langläufer Johannes Dürr, Max Hauke und Dominik Baldauf sowie das Rad-Duo Georg Preidler und Stefan Denifl sollen zu den Kunden des Arztes gezählt haben. Sie alle haben Geständnisse abgelegt, ihnen drohen Sperren und Haftstrafen. In den nächsten Tagen könnten weitere Namen ans Tageslicht kommen.

"Ich gehe davon aus, dass es vornehmlich internationale, aber möglicherweise auch noch nationale weitere Fälle geben wird", erklärte NADA-Chef Michael Cepic am Montag.

Trotz der Häufung an überführten Tätern versichert Sportminister Heinz-Christian Strache, dass "Österreich kein Dopingland" sei. Es dürfe nicht sein, dass "Einzelfälle einen Schatten auf die überwiegende Mehrheit der ehrlichen Sportlerinnen und Sportler werfen. Vielmehr sind wir ein Vorbild, wenn es um die Bekämpfung von Doping geht." Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und der NADA sei ideal.

Österreich habe eines der strengsten Anti-Doping-Gesetze der Welt. "Es ist kein Kavaliersdelikt", stellt Strache klar. "Bei Doping geht es immer auch um Geld, also Betrug." Im Extremfall sind daher Haftstrafen bis zu zehn Jahren möglich.

Eines der Hauptprobleme: Mit dem Thema Doping wird von Nation zu Nation unterschiedlich umgegangen. "Es gibt sogar in Europa Länder ohne nationale Anti-Doping-Agentur, Spanien zum Beispiel", sagt Strache. (ee)