Politik

Strache verurteilt in Rede "widerliche Liedtexte"

Heute Redaktion
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Diese Ansprache war mit Spannung erwartet worden. "Heute" hat das Video der Strache-Rede auf dem Wiener Akademikerball. Die wichtigsten Passagen.

Der Druck im Vorfeld war enorm. Der Skandal um Nazi-Lieder und Nazi-Liederbuch der Burschenschaft "Germania" hatte nicht nur den niederösterreichischen Spitzenkandidaten der Freiheitlichen Udo Landbauer in Bedrängnis gebracht, sondern gleich die ganze Partei.

Bevor FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (ohne burschenschaftlichen "Deckel" am Kopf) Freitag um 22.10 Uhr in der Wiener Hofburg ans Mikrofon trat, wollte Ballorganisator Udo Guggenbichler einige Worte an die Gäste loswerden: So freute er sich über die anwesenden Journalisten, die privat auf dem Ball waren. Er wünsche sich einen schönen Ball - trotz der Berichterstattung im Vorfeld. "Wir veranstalten den Ball und sonst nichts", sagte er.

Strache spricht sich gegen Antisemitismus aus

Mit der Eröffnungsrede wollte Strache dann offenbar auch ein Zeichen setzen. Er attestierte dem Akademikerball zunächst eine "jahrelange, gute Geschichte", es habe immer Demonstrationen dagegen gegeben. Gegen Demos sei "grundsätzlich nichts einzuwenden", solange sich die Teilnehmer an "die rechtsstaatlichen Regeln halten". Strache sprach auch von einer "Tortur", die Ballbesucher in den letzten Jahren erleben haben müssen.

Dann aber: "Wir sind keine Opfer, wir sind auch keine Täter, aber es ist unsere Pflicht klar Stellung zu beziehen gegen Antisemitismus, Rassismus und totalitäres Denken". Das stehe in "Widerspruch zum burschenschaftlichen Gedanken". Applaus von den Rängen.

In der Rede verurteilte Strache auch die "Verbrechen des Dritten Reichs".

"Vorwürfe teilweise berechtigt"

Weiter erklärte er, dass jeder anständige Bürger gegen den Antisemitismus kämpfen müsse. Das Verbrechen gegen die Juden im Dritten Reich würde dazu regelrecht verpflichten.

In der Ansprache bezog Strache sich dann auch direkt auf das Liederbuch der Burschenschaft "Germania": So meinte der Vizekanzler, dass Vorwürfe teilweise berechtigt seien, wenn es beispielsweise um "widerliche Liedtexte geht". Diese sollten aber nicht genutzt werden, um Burschenschaften generell zu diffamieren. Das burschenschaftliche Lager sei nämlich in jeder Hinsicht demokratisch. Applaus.

Der Ticker zu Demo und Ball zum Nachlesen:

(red)