Politik

Strache will Kopftücher bis in die Unis verbieten

Heute Redaktion
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Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Strache sehen im geplanten Kopftuchverbot in Kindergärten und Volksschulen nur einen "ersten Schritt" und wollen es sukzessive ausweiten.

FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache ließ beim gemeinsamen "Talk im Hangar-7" am Donnerstagabend mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mit weiteren Plänen zum Kopftuchverbot aufhorchen.

Das Kopftuchverbot für Kinder bis zu einem Alter von zehn Jahren geht dem Freiheitlichen Bundesparteiobmann nicht weit genug: Er sei der Meinung, dass ein "Kopftuchverbot analog zur Türkei" (vor der Machtübernahme von Recep Tayyip Erdogan und der AKP) in Bereichen des öffentlichen Schulsystems aber auch an den Universitäten sowie im öffentlichen Dienst "sinnvoll ist".

"Wir sind da ganz auf einer Linie"

Eine Ansicht, die Bundeskanzler Kurz offenbar mit trägt. "Wir sind da ganz auf einer Linie", bestätigte der ÖVP-Chef den Wunsch nach einer Ausweitung und sieht auch hier Probleme mit dem politischen Islam. "Sie müssen eine Grenze ziehen, die rechtlich auch gedeckt ist. Es gibt Religionsfreiheit in Österreich und natürlich gibt's auch Glaubensvorschriften die zu respektieren sind", antwortete Kurz auf die Frage, warum in der Neuen Mittelschule das Kopftuchverbot plötzlich nicht mehr gelten solle.

Aber: Auch ältere Mädchen würden vermehrt von Mitschülern und Brüdern unter Druck gesetzt sich zu verschleiern, oder Kopftuch zu tragen, führen die beiden Regierungsspitzen aus. "Ein großes Problem", erklärt Kurz. Auch diese gelte es zu schützen. Das geplante Verbot an Kindergärten und Volksschulen sei deshalb "nur ein erster Schritt", so Strache: "Wir sind noch lange nicht am Ende."

Die beiden Regierungsparteien hoffen nun auf eine Zustimmung der Opposition, besonders der SPÖ, um die notwendige Verfassungsmehrheit zu erreichen. (red)