Politik

Strache wirft Salzburger FPÖ-Spitze aus Partei

Heute Redaktion
Teilen

Paukenschlag in der FPÖ-Landesparteizentrale in Salzburg. Am Dienstagabend hat Heinz-Christian Strache den dortigen Klubobmann Karl Schnell sowie den Landesparteichef Rupert Doppler mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgeschlossen. Als Grund wurde "Gefahr in Verzug" genannt.

Paukenschlag in der FPÖ-Landesparteizentrale in Salzburg. Am Dienstagabend hat Heinz-Christian Strache den dortigen Klubobmann Karl Schnell sowie den Landesparteichef Rupert Doppler mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgeschlossen. Als Grund wurde "Gefahr in Verzug" genannt.

Hintergrund: Zuletzt hat es Gerüchte gegeben, Klubchef Schnell hätte Drogendelikte seines Sohnes vertuscht und würde deswegen erpresst. Das blaue Urgestein sprach von einem Putsch. Wegen der Querelen in der Landespartei hatte Strache Schnell und Doppler zu sich nach Wien beordert, diese hatten aber keine Lust auf eine "Spazierfahrt". Also brauste der Bundesparteichef in die Landeshauptstadt zur Landesparteisitzung. Nach einem Schreiduell waren Schnell und Doppler ihre Parteizugehörigkeit sowie ihre -funktionen los.

Strache zufolge seien der abgesetzte Landesklubchef Schnell und Landesparteiobmann Doppler "gegen die Bundespartei und mich" gewesen. Dieses "hinterfotzige" Verhalten habe beendet werden müssen.

"Schoebbels"

Ab sofort führt der bisherige Vizelandesparteiobmann Andreas Schöppl die FPÖ Salzburg. Der 53-Jährige gilt genau wie Schnell als freiheitliches Urgestein. Der Rechtsanwalt war früh bei den freiheitlichen Studenten engagiert und ist Mitglied der schlagenden Akademischen Landsmannschaft. Seine scharfe Rhetorik brachte Schöppl bei der politischen Konkurrenz auch den zweifelhaften Spitznamen "Schoebbels" ein.

Die Konsequenz aus der nächtlichen Eskalation: Doppler sitzt jetzt nicht mehr für die FPÖ im Nationalrat, er ist "wilder" Abgeordneter. Ob und wieviele Blaue ihm folgen werden, ist noch unklar.