Formel 1

Strafen drohen – Formel 1 verbietet politische Proteste

Nur zwei Tage nach dem Ende der umstrittenen Fußball-WM in Katar sorgt die Formel 1 für Aufsehen. Politische Proteste sind künftig verboten. 

Heute Redaktion
Sebastian Vettel äußerte sich immer wieder kritisch, derartige Botschaften sind nun verboten.
Sebastian Vettel äußerte sich immer wieder kritisch, derartige Botschaften sind nun verboten.
Imago Images

Diskussionen um die "One Love"-Kapitänsbinde, die umstrittene "Mund zu"-Geste der deutschen Nationalmannschaft und das Verbot des Schriftzugs "Menschenrechte für alle" auf dänischen Trainingsshirts – bei der Wüsten-Weltmeisterschaft in Katar wurde besonders ausgiebig über politische Proteste diskutiert, schließlich hat der Fußball-Weltverband FIFA Protestaktionen für Menschenrechte und Gleichberechtigung stets abgelehnt. 

Einen ähnlichen Weg geht nun der Motorsport-Weltverband FIA. Künftig sind auch in der Formel 1 politische Proteste einzelner Fahrer, die zuvor nicht mit der Motorsport-"Königsklasse" abgesprochen wurden, untersagt und können hart bestraft werden. 

Proteste verboten

So heißt es nun in Artikel 12 des "International Sporting Code", der am Montag veröffentlicht wurde, verboten sei "die allgemeine Abgabe oder Zurschaustellung politischer, religiöser und persönlicher Äußerungen oder Kommentare, die gegen den allgemeinen Grundsatz der Neutralität verstoßen, der von der FIA im Rahmen ihrer Statuten gefördert wird." Die einzige Ausnahme besteht, wenn die Aktion zuvor schriftlich genehmigt wurde. 

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    Gerade der erst zurückgetretene Sebastian Vettel fiel in der jüngeren Vergangenheit immer wieder durch politische Äußerungen im Rahmen der Rennwochenende auf. Auch Lewis Hamilton äußerte sich gerade vor dem Hintergrund der "Black Lives Matter"-Bewegung immer kritisch. 

    Warum dieser Passus nun ins Sportreglement aufgenommen wurde, wurde vom Motorsport-Weltverband nicht begründet. Wahrscheinlich hat es eine vorbeugende Wirkung, schließlich werden immer mehr Rennen im arabischen Raum gefahren (Saudi-Arabien, Bahrain, Katar, Abu Dhabi), Vettel setzte 2021 auch in Ungarn ein Statement für Gleichberechtigung der LGBTQ-Community, trug ein Regenbogen-Shirt. 

    Protestaktionen können künftig bestraft werden. Welche Sanktionen im Raum stehen, blieb aber offen.

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