Österreich

Streit um neue Donaubrücke in Linz

Heute Redaktion
14.09.2021, 15:01

Das Pariser Büro Marc Mimram Ingenierie SA und Marc Mimram Architecte hat den international ausgeschriebenen Wettbewerb für die neue Linzer Donaubrücke gewonnen. Die schlanke Stahlkonstruktion soll die baufällige, 114 Jahre alte Eisenbahnbrücke ersetzen. Gegenwind kommt indes von der ÖVP und der FPÖ, die den Neubau mit einer Initiative verhindern wollen.

Das Pariser Büro Marc Mimram Ingenierie SA und Marc Mimram Architecte hat den international ausgeschriebenen Wettbewerb für gewonnen. Die schlanke Stahlkonstruktion soll die baufällige, 114 Jahre alte Eisenbahnbrücke ersetzen. Gegenwind kommt indes von der ÖVP und der FPÖ, die den Neubau mit einer Initiative verhindern wollen.

An dem Wettbewerb haben sich 24 Teams beteiligt, die 14-köpfige Jury entschied sich Mittwochabend mit zwölf zu zwei Stimmen für den Vorschlag aus Paris. "Es ist ein modernes Architekturprojekt, das für Linz symbolisch auf eine Stahlkonstruktion setzt und eine Referenz an die alte Eisenbahnbrücke abgibt", beschrieb Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) die Donauquerung mit drei luftigen Bögen.

Die ursprünglich angedachte Verschiebe-Lösung - dabei wird die neue Brücke neben dem eigentlichen Standort gebaut und dann an die richtige Stelle gerückt, die alte Querung könnte bis dahin weiter benutzt werden - kommt nicht. Das wäre zu teuer gewesen. Daher muss die alte Brücke früher abgerissen werden und die Stadt wohl gute zwei Jahre ohne Flussübergang in dem Bereich auskommen.

Kritik aus der Opposition

Gegenwind bläst Luger vonseiten der ÖVP und der FPÖ entgegen, die mit dem Verein "Rettet die Eisenbahnbrücke" für die Renovierung der alten Brücke, eventuell mit einem Neubau daneben, eintreten und eine Volksbefragung dazu erzwingen wollen. Der Bürgermeister sieht das gelassen: Es gebe derzeit eine Mehrheit für einen Neubau, er glaube nicht, dass das Projekt durch die Initiative verzögert werde.

FPÖ-Gemeinderat Werner Pfeffer bezeichnete den Entwurf als "retro". Er erkenne zwar den Versuch des Siegerprojektes an, einen breiten gemeinsamen Nenner zu finden, aber: Linz brauche es nicht, weil "die bestehende Eisenbahnbrücke sowohl technisch als auch wirtschaftlich erhalten werden kann".

Auch der ÖVP gefällt der Plan nicht wirklich: Er sei "steril", so Vizebürgermeister Bernhard Baier. "Die Pläne zeigen einen Versuch, das Erscheinungsbild der Eisenbahnbrücke zu kopieren. Ich habe Respekt vor den Anstrengungen der Architekten, aber: kein Vergleich zum Original unserer alten Lady."

 

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