Wirtschaft

Stromgas als Energiereserve

Heute Redaktion
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Bild: Steve Haider

Um überschüssigen Wind- oder Solarstrom zwischenlagern zu können, soll dieser künftig in Gas umgewandelt, gespeichert und bei Bedarf ins bestehende Gasnetz eingespeist werden.

Eine Forschungsallianz unter der Führung der Rohöl- Aufsuchungs AG (RAG) will gemeinsam mit der Montanuniversität Leoben, der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku), der Linzer Johannes- Kepler-Universität, dem Stromkonzern Verbund und dem Prozesstechnikunternehmen Axiom eine Möglichkeit zur Lagerung von überschüssigen Stromkapazitäten entwickeln.

Die Umwandlung von Strom zu Gas ("Power-to- Gas") ist technisch bereits möglich. Aus Wasser und Strom wird per Elektrolyse ein speicherbares Methan-Wasserstoff-Gemisch, das in das vorhandene Erdgasnetz transportiert und in den bestehenden Gaslagerstätten gespeichert werden kann.

Diese Speichertechnologie könnte künftig Stromüberschüsse speichern und Energielücken überbrücken helfen. Zuvor muss sich die Allianz aber noch auf die Frage konzentrieren, ob sich der gewonnene Wasserstoff mit den Untertage-Gasspeichern verträgt. Dieses Feld ist bisher unerforscht.

Bis 2016 soll ein Speicherversuch in ungefährlichem Umfeld durchgeführt werden. Sollte dieser gelingen,
kann Österreichs Öko-Energiezukunft endlich richtig Gas geben.

Markus Mitteregger, Generaldirektor RAG: "Wind- und Sonnenenergie unterliegen Schwankungen. Durch die Umwandlung von Strom in Gas können wir diese erneuerbare Energie in unterirdischen Lagerstätten speichern."

Wolfgang Pell, Geschäftsführer VERBUND Solutions; "Die Frage der Energiespeicherung gewinnt massiv an Bedeutung. Und Innovationen sind für uns die effizienteste Form von Energie, deshalb sehen wir die Energiewende als Chance."