Politik

Stronach-Landeschef kämpft mit peinlicher Anzeige

Heute Redaktion
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Helmut Naderer ist Polizist, Postenkommandant und Klubchef des des Team Stronach Salzburg. Nun wurde er angezeigt. Er soll einen Polizeiausweis, den er vielleicht sogar selbst gebastelt hat, als Ersatz für ein Parkticket hinter die Scheibe seines Wagens gesteckt haben - ohne wirklich im Einsatz gewesen zu sein. Nun prüft die Staatsanwaltschaft Salzburg den Fall, denn das wäre Amtsanmaßung, Urkundenfälschung und noch einiges mehr.

Blöd, dass Naderer zum kritischen Zeitpunkt am 12. Juni gerade an der Präsentation der neuen Regierungskoalition bzw. an politischen Verhandlungen teilnahm. So weiß man genau, dass er sicher nicht im Dienst war. Sein Auto allerdings stand in der Zeit in einer kostenpflichtigen Kurzparkzone. Hinter dem Scheibenwischer seines BMW klemmte eine Art Ausweisdokument, auf dem stand, dass der Wageninhaber als Postenkommandant der Polizeiinspektion Bergheim im Salzburger Flachgau unterwegs war.

Ein anonymer Absender hat Mitte Juni eine schriftliche Anzeige an die Staatsanwaltschaft und das Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung geschickt und diese am Freitag auch einer Reihe Salzburger Medien zugespielt.

Urkundenfälschung: Hat Postenkommandant Ausweis gar selbst gebastelt?

Dieses Schreiben unterstellt auch, dass das Ausweisdokument möglicherweise keine offizielle behördliche Urkunde sei, sondern von Naderer selbst angefertigt wurde, "um im Privatleben unter Verweis auf seine Amtsstellung Vorteile erlangen zu können". Die Anzeige schließt mit dem Ersuchen um Prüfung, ob nicht diverse Strafbestände vorliegen, darunter etwa Urkundenfälschung, Fälschung öffentlicher Beglaubigungszeichen, Missbrauch der Amtsgewalt oder Amtsanmaßung.

Naderer hat am Freitag auf Anfrage auf eine Stellungnahme zu einem späteren Zeitpunkt verwiesen. Er sei gerade beruflich in Deutschland unterwegs und wolle sich im Laufe des Abends noch zur Causa melden. Die Staatsanwaltschaft Salzburg bestätigte das Einlangen des Schreibens, verwies aber darauf, dass die behaupteten Vorwürfe erst einmal geprüft werden müssen.

APA/red.