Die Geschworenen urteilten einstimmig: Ex-Jusstudent Philipp Korotin (26) hat am 2. Juli 2010 seine Freundin Steffi P. (21) durch 200 Messerstiche ermordet, zerstückelt und die Leichenteile im Müllraum seiner Wohnung in der Wiener Auhofstraße entsorgt. Trotzdem könnte die lebenslange Haft dafür ein Fehlurteil gewesen sein.
Korotins Mutter Margit ist von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt und holte zwei Profis an ihre Seite: Ex-Kripochef Roland Frühwirth, jetzt Privatdetektiv, und Topanwalt Niko Rast, der nun eine Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt hat – aus guten Gründen.
Die Bomben: Befunde belegen, dass Korotin wegen einer schweren Gelenksarthrose gar nicht 200 Mal zustechen konnte. Ein Gutachten (Prof. Reinhard Haller) bestätigt Korotin zudem eine "abnorme Alkoholreaktion". Sprich: Es ist denkbar, dass er bei der Party daheim in ein Delirium fiel, in der Früh die zerstückelte Leiche entdeckt und in Panik weggeschafft hat.
Die Tat aber könnten andere begangen haben, vermutlich, um ein widerliches "Snuff"-Video zu produzieren. Dafür gibt es sogar einen Zeugen: Dealer Zijad. D. (31). Doch der wurde im Prozess nicht gehört. Jetzt lenkte er unter Eid die Spur auf Oliver D., der einst als Erster am Tatort war.
Resultat: Zijad D. wurde mehrfach bedroht. Eine Anzeige läuft. Oliver D. spricht von "Rufmord": "Ich werde mich wehren." Am Wort ist die Justiz. So und so.