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Experte sagt, was wir vor Öffi-Fahrten beachten müssen

Das Risiko für Infektionen in Bahn, Bus oder Bim liegt zwar nicht bei Null, ist aber sehr gering – Hygienemaßnahmen vorausgesetzt.

Clemens Pilz
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Fahrgäste der Wiener Linien mit Schutzmasken
Fahrgäste der Wiener Linien mit Schutzmasken
picturedesk.com

Das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus im Bus- und Bahnverkehr ist nicht höher als in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Das zeigt eine Metastudie des Umweltmediziners Hans-Peter Hutter, für die mehr als 100 Studien und wissenschaftliche Artikel berücksichtigt wurden. Eine Untersuchung in Deutschland zeigte sogar, dass Zugbegleiter der Deutschen Bahn weniger Covid-Antikörper und Infektionen aufwiesen, als der Bevölkerungsdurchschnitt.

Erfolgreiches Durchlüftungssystem

Das geringe Risiko wird unter anderem durch die hohen Luftwechselraten begründet. In einem ÖBB-Railjet wird die Luft etwa elf Mal pro Stunde gewechselt. Diese "intelligente Klimaanlagen" passen die Frischluftzufuhr entsprechend den im Zug befindlichen Fahrgästen an. Vor allem im Fernverkehr spielt das eine große Rolle bei der Vermeidung von Tröpfcheninfektionen. Nur etwa jeder Tausendste nachgewiesene Infektionsfall ist auf eine Schmierinfektion zurückzuführen 

Hygienemaßnahmen als entscheidender Faktor

Entscheidend ist Hutter zufolge zudem die Einhaltung der Hygienevorschriften wie das Tragen einer FFP2-Maske, Händewaschen vor Öffi-Fahrten und die regelmäßige Reinigung der Waggons. Die ÖBB sorgt seit Beginn der Pandemie mit täglich mehr als 100.000 Reinigungen pro Monat für die Instandhaltung des sicheren Öffi-Betriebes. Dabei sind mehr als 1000 Reinigungskräfte auf Bahnhöfen und Zügen im Einsatz. Hinzu kommt, dass der ÖBB-Sicherheitsdienst die Einhaltung der FFP2-Maskenpflicht genau kontrolliert.

Schlussendlich bleibe bei allen Maßnahmen ein Restrisiko. "Null-Risiko hat man auch nur, wenn man sämtliche Kontakte unterlässt", so der Umweltmediziner.

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