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Nikotin könnte vor Corona schützen

Es gibt nur wenige Raucher unter den Corona-Fällen. Französische Forscher könnten einem interessanten Zusammenhang auf der Spur sein.

Heute Redaktion
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Die Zahl der negativen Auswirkungen des Konsums von Zigaretten ist nicht endenwollend. Doch genau in Zeiten der Corona-Krise könnten Raucher nun eventuell sogar einen Vorteil gegenüber Nicht-Rauchern haben.

Basierend auf der Tatsache, dass äußerst wenige Raucher unter den bisherigen Corona-Erkrankten zu finden sind, stellten sich Wissenschaftler die Frage, ob hier ein Zusammenhang besteht und untersuchten, ob Nikotin eventuell eine schützende Wirkung haben könnte.

Wirkung von Nikotinpflastern überprüfen

Dazu gibt es interessante Ansätze. Französische Forscher planen am Pariser Krankenhaus La Pitié-Salpêtrière, die Wirkung von Nikotinpflastern zu untersuchen, sollte dies vom Gesundheitsministerium genehmigt werden, nachdem sie die globalen Statistiken eingesehen hatten. Die weltweite Rate an Rauchern liegt zusammengefasst aus mehreren Studien zwischen 1,4 und 12,5 Prozent.

Eine neue Studie aus Frankreich kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: Unter 500 Corona-Patienten, von denen 350 im Krankenhaus behandelt wurden und 150 leichte Symptome aufwiesen, lag der Anteil an Rauchern unter den Erkrankten bei 5 Prozent, so fasste der Studienleiter und Professor für Innere Medizin, Zahir Amoura, französischen Medien gegenüber die Beobachtung zusammen.

Nikotin verhindert, dass das Virus in die Zellen dringt

Das bedeutet, dass es in der gleichaltrigen Bevölkerung des gleichen Geschlechts 80 Prozent weniger Raucher gibt, die an Corona erkranken als Nicht-Raucher. "Die Hypothese ist, dass Nikotin an Zellrezeptoren anhaftet, die vom Coronavirus genutzt werden und damit die Anhaftung des Virus verhindert", sagt Professor Jean-Pierre Changeux vom Institut Pasteur und dem Collège de France.

Eventuell verhindert das Nikotin, dass das Virus in die Zellen eindringen kann und sich dort ausbreitet. Nun möchte die Studie mit verschiedenen Dosierungen von Nikotinpflastern ihre Forschung weiter ansetzen, um etwa Pflegekräfte präventiv schützen zu können.

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